Kaminwurz


Kaminwurz, gelegentlich auch Kaminwurze genannt, ist eine geräucherte und getrocknete Rohwurst. Kaminwurz stammt ursprünglich aus Südtirol. Die trockene Rohwurst ist aber heute auch in anderen Regionen des Alpen- und Voralpenlandes verbreitet, besonders im Allgäu.

Geschichte der Kaminwurz

Das Pökeln und Räuchern von Fleisch und Wurst zählt zu den ältesten Konservierungsmethoden der Menschen. Unsere Vorfahren fanden früh heraus, dass durch die Zugabe von Salz und dem Räuchern über Holzrauch das Fleisch und die Wurst länger haltbar blieben, als ohne diese Behandlung.

So gibt es in vielen Regionen Europas und auf der ganzen Welt Beispiele von gepökelten, geräucherten und getrockneten Wurstsorten. Als Beispiel seien hier nur die süddeutschen Landjäger, der Appenzeller Pantli aus der Schweiz oder die vielen Salamisorten aus Italien, Ungarn oder auch aus Deutschland, die Nord- und Mitteldeutsche Schlackwurst, die polnische Kiełbasa myśliwska oder die Skilandis aus Litauen genannt.

Der Name Kaminwurz stammt noch aus der Zeit, als viele Bauernhäuser in Südtirol im Dachstuhl im Kaminabzug eine Räucherkammer hatten. Dort hängten sie ihre Würste und Fleischwaren auf, um sie zu räuchern und damit zu konservieren und zu lagern.

Herstellung von Kaminwurz

Kaminwurzen werden aus Rindfleisch und Rückenspeck vom Schwein oder nur aus Schweinefleisch hergestellt. Vereinzelt kann man auch Kaminwurz’n aus Lamm-, Ziegen- oder Hirschfleisch finden.

Das Fleisch wird grob bis mittelfein gewolft und zusammen mit Gewürzen, Kräutern und Knoblauch in Naturdärme gefüllt. Die Kaminwurzen werden dann kalt geräuchert, traditionell über Buchenrauch und anschließend luftgetrocknet.

Aussehen und Geschmack

Kaminwurzen erinnern in Form und Größe etwa den Landjägern, sind aber meistens etwas trockener. Sie sind entweder rund oder haben, ähnlich wie Landjäger, einen eckigen Querschnitt.Die Haut ist glattbis leicht runzlig, trocken und von brauner Farbe. Die Konsistenz ist mittelgrob. Das Fleisch hat die typische rotbraune bis rostbraune Farbe gepökelter und geräucherter Würst. Das Fett ist weiß bis cremefarbig und gut zu erkennen. Kaminwurzen haben einen kräftig-würzigen Geschmack, häufig mit einer kräftigen Pfeffernote und ein Raucharoma.

Man isst sie kalt, in dem man sie in Stücke oder dünne Scheiben schneidet und sie mit Brot verzehrt. Sie eignen sich auch gut als Einlage für deftige Suppen und Eintöpfe.

Kaminwurzen sind auch ohne Kühlung relativ lange haltbar, was sie zum idealen Proviant für Wanderer, Jäger und Bergsteiger macht. Kaminwurzen werden auch gerne bei einer Südtiroler Jausn (Brotzeit, Vesper) serviert.

Nährstoffe in Kaminwurz’n Klassik

Energie: 2039kj / 492kcal
Eiweiß: 28gFett (gesamt): 42g
Davon gesättigte Fettsäuren: 17
Kohlehydrate (gesamt): 0.5gBallaststoffe:
Zucker (gesamt):

Mineralstoffe:

Kalzium, Ca: Eisen, Fe:
Magnesium, Mg: Phosphor, P:
Kalium, K: Natrium, Na: 1.6g
Zink, Zn:

Vitamine:

Vitamin C: Vitamin B1 (Thiamin):
Vitamin B2 (Riboflavin): Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin)
Vitamin B6 (Pyridoxin): Folate:
Vitamin B12 (Cobalamin): Vitamin A (Retinol):
Vitamin E (alpha-tocopherol):
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol)::
Vitamin K (phylloquinone):

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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