Boerewors

Boerewors (Afrikaans für „Burenwurst“ oder „Bauernwurst“) ist eine Wurstspezialität aus Südafrika. Der Name setzt sich zusammen aus den beiden Afrikaans-Wörtern „boer“ (Bauer) und „wors“ (Wurst). Die Boerewors zeichnet sich durch ihre charakteristische Form aus. Sie wird zu einer großen Schnecke aufgerollt. Boerewors wird üblicherweise gegrillt oder gebraten.

Getrocknete Boerewors wird in Südafrika als Droë Wors bezeichnet.

Geschichte der Boerewors

Boerewors stammt von einer älteren holländischen Wurst ab, der Verse Worst oder Braatworst. Sie wurde von den ersten holländischen Siedlern in Südafrika auf ihren langen Treks ins Hinterland entwickelt. Während der Stopps bei diesen Treks wurden so viele Würste wie möglich hergestellt und mit Salz und Essig haltbar gemacht. Dabei verwendeten die Trekker vor allem Rindfleisch, da Rinder auf den langen Treks leichter mit zuführen und zu unterhalten waren als Schweine. Daneben verwendeten die Siedler auch Fleisch vom Wild, das sie während des Treks erlegten.

Die Würste, die nicht gleich verzehrt werden konnten, wurden getrocknet, um sie haltbar machen zu können. Aus diesen entstand eine weitere südafrikanische Wurstspezialität, die Droë Wors.

Die Herstellung der Boerenwors ist seit 1990 durch die „Regulations Governing the Composition and Labelling of Raw Boerewors, Raw Species Sausage and Raw Mixed-Species Sausage. Minister of Health“ (PDF-Datei) gesetzlich geregelt.

Nach diesen Regularien muss eine frische Boerenwors mindestens 90% Fleisch enthalten, der Fettgehalt darf 30% nicht überschreiten. Außerdem darf sie, abgesehen vom Naturdarm als Wursthülle, keinerlei Innereien und kein Separatorenfleisch enthalten.

Als Gewürze und sonstige Zutaten sind nur Getreide oder Speisestärke, Essig, Gewürze, Kräuter, Salz und „harmlose Aromen und Geschmacksverstärker“ sowie zugelassen Zusatzstoffe und Wasser enthalten.

Bis in die frühen 1960er Jahre gab es nur die klassische Boerewors aus Rind- und Schweinefleisch. Danach begannen die südafrikanischen Metzger, auch mit anderen Fleischarten und Rezepten zu experimentieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Variationen der Wurst wie bspw. die Karoowors (Boerewors aus der Karoo region in Südafrika), Spekwors (Mit extra großen Speckwürfeln) sowie Würste mit Lamm-, Kudu oder Springbockfleisch. Diese dürfen jedoch nicht als Boerewors verkauft werden, sondern müssen mit dem Tier bezeichnet werden, aus dem sie gemacht werden, sofern dies mehr als 75% des Gesamtfleischanteils ausmacht.

Herstellung der Boerewors

 

Boerewors besteht aus fein gehacktem Rindfleisch, dem auch andere Fleischsorten wie Schweine-, Lamm- oder Wildfelsich geigemischt werden darf und gröberen Fettstücken. Sie wird kräftig gewürzt mit Thymian, schwarzem Pfeffer, Koriander, Piment, Nelken, Muskatnuss und Worcestersoße sowie Salz und Essig, um sie haltbarer zu machen. Darüber hinaus kommen häufig Haferflocken, Speisestärke und andere Getreideprodukte in das Brät. Diese halten die Feuchtigkeit besser und machen die Wurst saftiger.  Die Masse wird dann in Naturdärme abgefüllt und typischerweise in Schneckenform aufgerollt.

Boerewors wird frisch zum Verkauf angeboten. Der Preis berechnet sich nach Länge bzw. nach Gewicht.

Ein Rezept für Boerewors gibt es hier!

Aussehen und Geschmack

Boerewors ist eine frische Bratwurst mit einer typischen Schneckenform mit einem Druchmesser von etwa 30 cm. Das mittelgrobe Brät ist rosafarben, die weißen Speckstücke gut sichtbar. Der Geschmack ist kräftig, die verwendeten Zutaten, vor allem der Essig, geben der Wurst ein unverwechselbares Aroma.

Eine frische Boerewors hält sich nicht sehr lange. Sie muss rasch gegrillt bzw. gebraten und verzehrt werden.

Boerewors ist ein typisches Gericht des Braai, des südafrikanischen Barbecue, minderwertigere Würste mit höherem Fettanteil (Fettanteil über 30%) werden als Braaiwors angeboten. Boerewors isst man traditionell mit Pap, einem Brei aus Maismehl.

Nährstoffe in Woolworths Traditional Boerewors

Energie: 628kJ / 150kcal
Eiweiß: 5.2Fett (gesamt): 7.8
Davon gesättigte Fettsäuren: 4.4
Kohlehydrate (gesamt): 14Ballaststoffe:
Zucker (gesamt):

Mineralstoffe:

Kalzium, Ca: Eisen, Fe:
Magnesium, Mg: Phosphor, P:
Kalium, K: Natrium, Na: 0.264g
Zink, Zn:

Vitamine:

Vitamin C: Vitamin B1 (Thiamin):
Vitamin B2 (Riboflavin): Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin)
Vitamin B6 (Pyridoxin): Folate:
Vitamin B12 (Cobalamin): Vitamin A (Retinol):
Vitamin E (alpha-tocopherol):
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol)::
Vitamin K (phylloquinone):

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quelle: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

Bildnachweis:
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