Droë Wors

Droewors
Bild: Jamsta at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Droë wors (Afrikaans „Trockene Wurst“), auch Droëwors geschrieben, ist eine Trockenwurstspezialität aus Südafrika.

Droë wors ist im Grunde nichts anderes als eine getrocknete Boerewors und ist eng verwandt mit der holländischen Droge Worst. Droë wors ist neben Biltong einer der typischen südafrikanischen Fleischsnacks.

Geschichte der Droë wors

Die Geschichte der Droë wors ist genau so alt, wie die der Boerewors. Diese wurde auf Basis einer älteren holländischen Wurst, der Verse Worst oder Braatworst, von den ersten holländischen Siedlern in Südafrika auf ihren langen Treks ins Hinterland entwickelt. Die frischen Würste wurden gekocht, gebraten oder gegrillt verzehrt. Diejenigen Würste, die nicht frisch verzehrt werden konnten, wurden im heißen südafrikanischen Klima getrocknet und als Droë wors als lange haltbarer Proviant auf den Treks mitgeführt.

Unterschied zu europäischen Rohwürsten

Droë wors besteht praktisch aus den selben Zutaten wie Boerewors, also im Wesentlichen aus fein gehacktem Fleisch und Gewürzen. Im Gegensatz zur Boerewors wird sie aber meistens aus reinem, möglichst magerem Rindfleisch hergestellt, da Schweine- oder Kalbfleisch während des Trocknungsprozesses ranzig werden könnte. Außerdem waren Rinder und Schafe auf den Treks in Südafrika leichter mit zuführen und zu halten, als Schweine.

Droë wors wird ziemlich schnell in einer trockenen und warmen Umgebung getrocknet. Das macht die Droë wors zu einer Besonderheit unter den Dauerwürsten wie zum Beispiel italienische Salami oder die niederländische Droge Worst. Diese trocknen und reifen meistens unter relativ feuchten und kalten Bedingungen über Wochen und Monate. Außerdem enthält Droë wors im Gegensatz zu europäischen Dauerwürsten keine Reifekulturen, die bei der Reifung helfen und auch für eine bessere Lagerfähigkeit sorgen. Droë wors sollte daher nicht in einer feuchten Umgebung gelagert werden, da sie anfälliger gegen Schimmelpilzbefall ist, als traditionelle Rohwürste.

Zur Herstellung von Droë wors wird meistens dun wors (Afr. „Dünne Wurst“) und keine dik wors („Dicke Wurst“) verwendet, da die dünne Wurst schneller trocknet und daher weniger Gefahr läuft, während des Trocknungsprozesses zu vergammeln. Wird dik wors verwendet, dann wird diese meistens platt gedrückt, um ihr eine größere Oberfläche für den Trocknungsprozess zu geben.

Herstellung der Droë wors

Zur Herstellung von Droë wors zerkleinert man mageres Rindfleisch und wenig Rinder- oder Schaffett mittelfein und würzt es mit Thymian, schwarzem Pfeffer, Koriander, Piment, Nelken, Muskatnuss und Worcestersoße sowie Salz und Essig. Die Masse füllt man dann in dünne Schafsaitlinge ab.

Die Würste trocknen wie Biltong dann bei hohen Temperaturen von 30° bis 32°C und geringer relativer Luftfeuchtigkeit in wenigen Tagen.

Ein Rezept für Droë wors gibt es hier!

Aussehen und Geschmack

Fertige Droë wors ist eine lange, dünne, sehr trockene Wurst. Sie hat eine dunkelrote bis dunkelbraune, mitunter beinahe schwarze Farbe. Sie ist trocken in der Konsistenz und kräftig im Geschmack.

Droë wors ist ebenso wie Biltong ein beliebter südafrikanischer Fleischsnack. Sie gehört in Südafrika, zusammen mit Bier, zu jedem Rugby-, Cricket-, Tennis- oder Boxmatch, egal, ob man sich dieses vor Ort im Stadion oder vor dem Fernseher anschaut. Droë wors ist außerdem Bestandteile zahlreicher südafrikanischer Rezepte. Man verwendet sie es als Füllung von Omelettes, in Scheiben oder Würfel geschnitten als Füllung für Pfannkuchen oder Crêpes, in Salaten, als besondere Zutat für ein Pot au feu á la Provencale oder einfach als Brotbelag auf ein knuspriges, frisch gebackenes Brot.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Jamsta at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons