Blutpudding

Stornoway Black Pudding
Bild: Alexbrn, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Blutpudding ist eine Art Blutwurst, bei der frisches Schweineblut üblicherweise mit Getreide vermengt und dann gestockt wird, bis es schnittfest ist. Wie auch die Blutwurst entstammt der Blutpudding dem Gedanken, keine Teile zu verschwenden, die bei der Schlachtung von Schweinen anfallen.

Blutpudding ist auch heute noch besonders in Schweden, in Schottland und Teilen Englands und im Baltikum und in Teilen Russlands, aber auch in Österreich verbreitet.

Herstellung von Blutpudding

Für die Herstellung von Blutpudding wird frisches Schweineblut mit Getreide und verschiedenen Gewürzen vermischt. Die Masse wird dann nicht wie bei der Blutwurst in Därme abgefüllt, sondern in Kuchen- oder Auflaufformen gegeben und im Wasserbad im Backofen pochiert, bis die Masse fest und sturz- und schnittfest ist. Nach dem Garen wird der Blutpudding häufig mit zerlassener Butter nappiert serviert.

Regionale Variationen

Blutpudding und dessen Verwandte sind Teil vieler Küchenkulturen.

Schweden

In Schweden ist der Blodpudding so etwas wie ein Nationalgericht. Er wir üblicherweise mit Roggenmehl, Sirup, Speck, Wurstfett und Rosinen hergestellt und mit Salz, Pfeffer, Majoran, Zitronenschale, Zimt, Piment oder Gewürznelke gewürzt. Der schwedische Blodpudding schmeckt süß bis sehr süß. Er wird in Scheiben geschnitten, angebraten und mit Preiselbeermarmelade gegessen oder als Brotbelag auf Brot gelegt.

England, Schottland, Irland

In Teilen Englands, in Schottland und in Irland gehört der in Scheiben geschnittene und angebratene Black Pudding zu einem traditionellen Frühstück („Full Breakfast“).Black Pudding besteht aus Schweineblut, in Würfeln geschnittenem und gekochtem Schweinespeck, eingeweichter Hafergrütze oder -mehl und ggf. Weizengrütze, Zwiebeln und Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Koriander, Salbei und Muskatnuss.

Österreich

In Österreich wird der Blutpudding wahlweise als Bluttommerl (Steiermark), Blutnigl (Burgenland) oder Blutsterz bezeichnet. Er besteht Blut, Milch, Mehl, Ei, Zwiebeln und Gewürzen wie Knoblauch, Muskat, Majoran, Thymian, Salz, Pfeffer.  Blutpudding bereitet man in Österreich hauptsächlich an Schlachttagen zu, wenn noch Schweineblut übrig bleibt, das nicht zu Blutwurst verarbeitet werden konnte.

Baltikum und Russland

Im Baltikum und den angrenzenden Teilen Russlands wird  für den krovianka das Blut mit Butter, Mehl, Sahne, Eigelb und Eischnee vermengt. Typische Gewürze sind Salz, Muskat und Majoran.

Finnland

In Finnland wird aus Blut, Weizen- oder Roggenmehl ein flüssiger Teig gerührt, der dann wie Pfannkuchen in der Pfanne dünn ausgebacken wird (veriohukainen = „Blutpfannkuchen“).

Asien

Auch in asiatischen Küchen gibt es viele Varianten des Blutpuddings. Dort werden u.a. auch Hühner, Gänse- oder Entenblut, in Tibet auch Yak-Blut verwendet. Neben Getreide wird dort auch häufig Reis als Bindemittel eingesetzt.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Alexbrn, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons