Blutpudding ist eine Art Blutwurst, bei der frisches Schweineblut üblicherweise mit Getreide vermengt und dann gestockt wird, bis es schnittfest ist. Wie auch die Blutwurst entstammt der Blutpudding dem Gedanken, keine Teile zu verschwenden, die bei der Schlachtung von Schweinen anfallen.
Blutpudding ist auch heute noch besonders in Schweden, in Schottland und Teilen Englands und im Baltikum und in Teilen Russlands, aber auch in Österreich verbreitet.
Herstellung von Blutpudding
Für die Herstellung von Blutpudding wird frisches Schweineblut mit Getreide und verschiedenen Gewürzen vermischt. Die Masse wird dann nicht wie bei der Blutwurst in Därme abgefüllt, sondern in Kuchen- oder Auflaufformen gegeben und im Wasserbad im Backofen pochiert, bis die Masse fest und sturz- und schnittfest ist. Nach dem Garen wird der Blutpudding häufig mit zerlassener Butter nappiert serviert.
Regionale Variationen
Blutpudding und dessen Verwandte sind Teil vieler Küchenkulturen.
Schweden
In Schweden ist der Blodpudding so etwas wie ein Nationalgericht. Er wir üblicherweise mit Roggenmehl, Sirup, Speck, Wurstfett und Rosinen hergestellt und mit Salz, Pfeffer, Majoran, Zitronenschale, Zimt, Piment oder Gewürznelke gewürzt. Der schwedische Blodpudding schmeckt süß bis sehr süß. Er wird in Scheiben geschnitten, angebraten und mit Preiselbeermarmelade gegessen oder als Brotbelag auf Brot gelegt.
England, Schottland, Irland
In Teilen Englands, in Schottland und in Irland gehört der in Scheiben geschnittene und angebratene Black Pudding zu einem traditionellen Frühstück („Full Breakfast“).Black Pudding besteht aus Schweineblut, in Würfeln geschnittenem und gekochtem Schweinespeck, eingeweichter Hafergrütze oder -mehl und ggf. Weizengrütze, Zwiebeln und Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Koriander, Salbei und Muskatnuss.
Österreich
In Österreich wird der Blutpudding wahlweise als Bluttommerl (Steiermark), Blutnigl (Burgenland) oder Blutsterz bezeichnet. Er besteht Blut, Milch, Mehl, Ei, Zwiebeln und Gewürzen wie Knoblauch, Muskat, Majoran, Thymian, Salz, Pfeffer. Blutpudding bereitet man in Österreich hauptsächlich an Schlachttagen zu, wenn noch Schweineblut übrig bleibt, das nicht zu Blutwurst verarbeitet werden konnte.
Baltikum und Russland
Im Baltikum und den angrenzenden Teilen Russlands wird für den krovianka das Blut mit Butter, Mehl, Sahne, Eigelb und Eischnee vermengt. Typische Gewürze sind Salz, Muskat und Majoran.
Finnland
In Finnland wird aus Blut, Weizen- oder Roggenmehl ein flüssiger Teig gerührt, der dann wie Pfannkuchen in der Pfanne dünn ausgebacken wird (veriohukainen = „Blutpfannkuchen“).
Asien
Auch in asiatischen Küchen gibt es viele Varianten des Blutpuddings. Dort werden u.a. auch Hühner, Gänse- oder Entenblut, in Tibet auch Yak-Blut verwendet. Neben Getreide wird dort auch häufig Reis als Bindemittel eingesetzt.
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