Flönz

Himmel un Ääd
Bild: AlexOk, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Bild: AlexOk, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


Flönz ist eine Blutwurst-Variante, die es unter dieser Bezeichnung nur in der Region um Köln gibt. Obwohl sie sich praktisch nicht von anderen Blutwürsten unterscheidet, sind die Kölner sehr stolz auf ihre Flönz; sie gilt als das Kölner „Nationalgericht“.

Der Begriff „Flönz“ war bis zum Juli 2016 nicht geschützt, so dass praktisch jeder Metzger auf der Welt seine Blutwurst als Flönz anbieten konnte. Um diesem vorzubeugen, hat die Schutzgemeinschaft Kölner Wurstspezialitäten e.V. den Begriff „Kölsche Flönz“ beim deutschen Patentamt in Berlin markenrechtlich schützen lassen. Flönz ist außerdem seit dem 29.07.2016 EU-weit als geschützte geographische Angabe (g.g.A.) geschützt (PDF-Dokument).

Geschichte der Flönz

Der Begriff „Flönz“ ist in Köln schon seit Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich. Ursprünglich bezeichnete er jegliche Art von Wurstzipfel, die von den Metzgern nicht mehr als Aufschnittware verkauft werden konnten und die sie daher billig verkauften. Flönz, also billige Wurstzipfel waren vor allem bei der armen Bevölkerung Kölns, in Not- und Kriegszeiten auch bei gehobeneren Schichten der Bevölkerung begehrt. Um ihre Not nicht zugeben zu müssen, kauften letztere die Wurstreste allerdings häufig „für den Hund“. Seit den 1920er Jahren wird der Begriff „Flönz“ in Köln jedoch nur noch für eine einfache und billig herzustellende Blutwurst verwendet.

Herstellung der Flönz

Die Herstellung der Flönz unterscheidet sich praktisch nicht von der Herstellung anderer Blutwürste. Gekochtes Schweinekopffleisch und gekochte Schwarten werden mit Schweinefleisch gewolft und mit blanchierten Speckwürfeln und Schweineblut vermengt. Danach wird die flüssige Mischung mit Salz und Gewürzen wie Majoran, Thymian, Pfeffer und Kardamom abgeschmeckt und in Schweinedärme abgefüllt. Diese werden zu Kränzen gebunden und dann gebrüht. Zum Schluss wird die Flönz noch leicht geräuchert.

Aussehen und Geschmack

Flönz ist eine im Vergleich zu anderen Blutwürsten relativ weiche Blutwurst mit einer puddingartigen Konsistenz. Sie hat die typische rostbraune Farbe von Blutwürsten, die weißen Speckwürfel sind deutlich zu erkennen. Sie hat einen kräftig-würzigen Geschmack mit den typischen Blutwurstaromen.

Flönz wird in der Regel erhitzt gegessen, meistens, indem man sie in der Pfanne ohne Darm anbrät. Dabei verliert sie ihre Form und zerfließt zu einem Brei. Flönz ist Hauptbestandteil typisch kölscher bzw. rheinischer Gerichte wie Flönz mit Röggelchen (Roggenbrötchen) und Zwiebelringen (Dieses Gericht wird auch als „Kölscher Kaviar“ bezeichnet) oder Himmel un Ääd (Himmel und Erde), einem Gericht aus gebratener Flönz, Stampfkartoffeln und gedünsteten Äpfeln.

Zusammenfassung der DOOR-Angaben

TypName des Produkts Dossier- Nr.LandStatusEinr.- datumRegist.- datum
g.g.A.FlönzDE/PGI/0005/01257DeutschlandRegistriert26.08.201429.07.2016

 

 

Autor

  • Author

    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

Bildnachweis:
AlexOk, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons