Ketwurst

Kettwurst
Bild: Ich, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Bild: Ich, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons


Ketwurst ist eine feine Brühwurst, die ursprünglich aus der DDR stammt und an den Imbissständen in Ostberlin sehr beliebt war. Sie gilt als die Antwort der DDR auf den kapitalistischen Hot Dog.

Ihren Namen hat die Ketwurst von den beiden Würsten Ketchup und Wurst, womit die beiden Hauptbestandteile, nämlich Wurst und Ketchup in einem länglichen Brötchen, bereits beschrieben sind. Die manchmal verwendete Schreibweise Kettwurst ist falsch, ebenso die Erklärung, dass die Ketwurst Kettwurst geschrieben werde, weil sie als Kette hergestellt wird.

Nach der Wende verschwand die Ketwurst einige Jahre von der Bildfläche, wird aber jetzt wieder als „Original Ketwurst“ mit patentierter Rezeptur wieder in Berlin an Imbissständen verkauft.

Geschichte der Ketwurst

Die Ketwurst wurde 1977 oder 1978 von Mitarbeitern des Rationalisierungs- und Forschungszentrums Gaststätten in Berlin erfunden. Angeblich ging ihre Erfindung auf die Anregung einer Urlauberin zurück, die gerade aus Ungarn zurück kam und dort Hot Dogs und Hamburger kennenlernte. Die Ketwurst sollte vor allem dazu dienen, die Besucher am Berliner Alexanderplatz zu versorgen, wenn die umliegenden Restaurants die Masse nicht mehr aufnehmen konnten. Die Ketwurst wurde das erste Mal 1979 angeboten. Auf der 3. Bereichsmesse der Meister von Morgen erhielten ihre Erfinder eine besondere „Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen […] für das Exponat Versorgungslösung Ket-Wurst“.

Nach der Wende verdrängten Fast-Food-Ketten, Curry-Wurst-Buden, Dönerläden und andere Imbissstände westlicher Prägung die Ketwurst aus den Straßen (Ost-)Berlins. Seit 2003 gibt es die Ketwurst – als geschützte Marke „Original Ketwurst“ und mit patentierter Rezeptur – wieder in Berlin an speziell aus Florida importierten Spezialfahrräder für den Hot-Dog-Verkauf zu kaufen.

Herstellung der Ketwurst

Zur Herstellung von Ketwurst werden Schweinenacken, Rückenspeck, Eisbein und Backenfleisch fein gekuttert und mit einer geheimen Würzmischung vermengt. Anschließend wird das Brät in Kunstdärme gefüllt, dabei bildet sich eine lange Kette gerader Würste. Diese werden gebrüht, anschließend wird der Kunstdarm vor dem Verzehr wieder abgezogen.

Zum Verzehr werden die Ketwürste im heißen Wasser bzw. im Wasserdampf erhitzt. Anschließend werden sie in eine Ketchupsauce getaucht und in ein von innen getoastetes, längliches Milchbrötchen gesteckt.

Unterschied zum Hot Dog

Auch wenn die Ketwurst öfters als die Antwort die DDR auf den kapitalistischen Hot Dog bezeichnet wurde, stimmt diese Bezeichnung nur bedingt. Gemeinsam haben Ketwurst und Hot Dog, dass sie beide eine dünne Brühwurst sind, die erhitzt wird und dann zusammen mit Ketchup in ein längliches, weiches Brötchen gesteckt werden. Während beim Hot Dog jedoch noch andere Zutaten wie Essiggurken-Scheiben, Röstzwiebeln, Senf usw. mit ins Brötchen kommen, wird die Ketwurst mit nichts als Ketchup serviert. Auch das Brötchen für die Ketwurst ist breiter und größer als das Hot-Dog-Brötchen.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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