Die Rote Wurst, oft auch nur nur Rote oder in manchen Gegenden Schübling genannt, ist eine gebrühte, angeräucherte Bratwurst, die der Bockwurst ähnlich ist. Sie ist vor allem in Schwaben und Baden sehr beliebt ist.
Rote Wurst ist der Klassiker unter den Bratwürsten in Baden-Württemberg und fehlt praktisch auf keinem Volksfest, keinem Vereinsfest, keinem wochenendlichen Fußballspiel, keinem Jahrmarkt und keinem Wochenmarkt. Ihren Namen hat die Rote Wurst von ihrer rötlich-orangenen Haut und ihrem rosa Brät. Die Farbe der Haut verstärkt sich üblicherweise beim Erhitzen noch.
Die Rote Wurst ist die klassische Stadionwurst beim schwäbischen Fußballclub VFB Stuttgart.
Die Rote Wurst ist vor allem in Schwaben und Baden beliebt, wo sie eigentlich auf keinem Volksfest und Wochenmarkt fehlen darf. Dort wird sie meistens gebraten oder (selten) im heißen Wasser erhitzt angeboten und in einem halbierten Brötchen mit Senf gegessen. Ketchup zur Roten Wurst gilt in Baden-Württemberg dagegen als absoluter Tabubruch, außer sie wird als Currywurst serviert.
Gelegentlich wird sie auch mit angedünsteten oder gebratenen Zwiebeln serviert (s. Freiburger Lange Rote). In Schwaben und Baden wird aus der Roten Wurst auch Currywurst gemacht und in Schwaben wird sie gelegentlich anstelle von Saitenwürstchen auch zum schwäbischen Nationalgericht Linsen mit Spätzle serviert.
Herstellung der Roten Wurst
Rote Wurst ähnelt der Bockwurst. Sie besteht aus sehr fein zerkleinertem Schweinefleisch, Speck und Rindfleisch und ist pikant gewürzt. Das Brät der Roten Wurst ist homogen, sehr fein und es finden sich keine gröberen Bestandteile darin. Der Roten Wurst wird Pökelsalz zugegeben, was für die typische rote Farbe sorgt.
Das Brät füllt man in einen Naturdarm ab. Anschließend werden die Würste üblicherweise über Buchenholz geräuchert. Die Rote Wurst wird vor dem Verkauf gebrüht.
Aussehen und Geschmack
Die Rote Wurst hat eine längliche, leicht gedrungene Form. Ihre Haut ist rot-bräunlich. Das Brät ist fein und hat eine hellrosa Farbe. Ihr Geschmack ist würzig.
Rote Wurst wird üblicherweise auf dem Rost gegrillt oder in der Pfanne gebraten. Damit die knackige Haut während des Erhitzens nicht aufplatzt, wird sie mehrmals schräg mit einem scharfen Messer eingeritzt.
Einige Grillmeister, Besitzer von Imbissbuden und Männer in Schwaben haben dieses Einritzen zu einer wahren Kunst entwickelt und ritzen die Rote Wurst in sehr kurzen Abständen mehrmals kreuz und quer ein, so dass die Rote Wurst während des Grillens oder Bratens auseinander geht und am Ende aussieht wie ein knuspriger Igel. Auch das kreuzweise Einschneiden an den Enden der Roten Wurst ist beliebt. Dies bewirkt, dass die Enden „aufpilzen“ und der Wurst ein charakteristisches Erscheinen gibt. Je nach Anzahl und Tiefe dieser Schnitte kann man so der gebratenen Roten Wurst bspw. auch das Aussehen eines Tintenfischs geben.
Rote Wurst ist auch auf privaten Grillfesten im Süden sehr beliebt. Besonders bei Kindern ist die Variante der „Steckenroten“ beliebt: Hierzu wird die Rote Wurst der Länge nach auf einen angespitzten auf einen dünnen Ast (der „Stecken“) aufgespießt und ins Feuer bzw. über die Glut gehalten.
Freiburger Spezialität: Die Lange Rote
Eine Spezialität im badischen Freiburg ist die „Freiburger Lange Rote“, „Freiburgs kleinstes Wahrzeichen“, die es am Freiburger Münstermarkt rund um das Freiburger Münster an Wurstständen gibt. Hierbei handelt es sich um eine Rote Wurst, die dünner und mit einer Länge von etwa 35 Zentimetern länger ist, als andere Würste ihrer Art. Die Lange Rote ist gerade und wird ohne Darm gebraten.
Werbung | |
30 Stück Original Freiburger Lange Rote Grillwurst Á 110 GR 10 Tage nach Ankuft haltbar – kann eingefroren werden
Produktbeschreibung von AMAZON |
Täglich von Montag bis Samstag stärken sich tausende Marktbesucher, Nachtschwärmer, Spätheimkehrer, Frühaufsteher und Touristen mit der klassischen Freiburger Wurst. Man isst sie mit in einem halbierten Brötchen mit goldgelb angeschmorten Zwiebeln und Senf. „Eine Rote mit Zwiebeln“ ist ein Ausdruck, der vom Freiburger Marktgeschehen nicht wegzudenken ist.
Übrigens: Isst jemand seine „Lange Rote“ geknickt, also in zwei Hälften im Brötchen steckend, dann gibt er sich eindeutig als Tourist zu erkennen. Einheimische und Eingeweihte essen ihre Rote stets im Ganzen, so dass sie links und rechts ein gutes Stück aus dem Brötchen herausragt.
Die Lange Rote ist auch die Stadionwurst des besten Fußballclubs der Welt, des SC Freiburg.
Bildnachweis: Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay