Träipen

Träipen
Bild: Cornischong at lb.wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Träipen, manchmal auch Treipen oder Trèipen geschrieben, ist eine Variante der Blutwurst aus dem Großherzogtum Luxemburg. Träipen wird, neben Schweinefleisch, Innereien und Schweineblut, auch mit fein gehacktem oder gewolftem Weißkohl hergestellt.

Geschichte der Träipen

Wie alle Blutwürste entstand auch die Träipen aus dem Wunsch heraus, möglichst kein Stück des kostbaren geschlachteten Schweins zu verschwenden oder wegschmeißen zu müssen.

Träipen war früher ein Essen für die Herbst- und Winterzeit. Dies spiegelt sich in der sogenannten „Träipenzäit“, der Träipenzeit, wieder. Diese dauerte von Allerhelgen (Allerheiligen) am 1. November bis zum Buergbrennen (Burgbrennen) am ersten Sonntag nach Fastnacht (dem ersten Fastensonntag), an dem ein großes Feuer angefacht wird, um symbolisch den Winter zu verbrennen. Während der Träipenzäit war es Brauch, am Sonntag nach der Messe Träipen zu essen. Noch heute sind Träipen ein beliebtes Essen beim Buergbrennen.

Herstellung von Träipen

Zur Herstellung von Träipen wird Schweinefleisch (Meist „minderwertigere“ Fleischteile wie Schweinskopf, Schweinebacken und Fleischabschnitte), Innereien, Schweinespeck und -schwarten gekocht und dann zusammen mit fein gewolftem Weißkohl und Schweineblut und gemischt. Das traditionelle Verhältnis ist hierbei 1/3 Fleisch und Speck, 1/3 Grünkohl und 1/3 Schweineblut. Die Masse wird dann mit Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Bohnenkraut und Kümmel, ggf. auch mit Beifuß, Majoran, Salbei, Thymian (Auf Luxemburgisch „Träipenkraitchen“ – Blutwurstkraut genannt), Oregano, Wacholder, Muskatnuss oder Nelken vermischt. Dann wird die Masse mit einem Träipenhierchen (Wursttrichter); früher oft gekürztes Horn, heute meist aus Blech, zum Füllen der Blutwurst) in Naturdärme gefüllt und in heißem Wasser gebrüht.

Da es mindestens genau so viele Rezepte für Träipen gibt, wie es Bauernfamilien gibt, variieren die Rezepte stark Manche Rezepte schreiben auch die Verwendung von Honig, alten Brötchen, klein geschnittenen Zwiebeln oder Lauch vor.

Aussehen und Geschmack

Träipen hat eine längliche Form mit einem Durchmesser von 5 bis 6 cm. Die Blutwurst hat, je nach Rezept eine hellrote bis dunkelrote oder rostbraune Farbe. Die Konsistenz ist weich, die Struktur körnig, aber in der Regel fein.

Träipen werden meistens im Ganzen mit Butter in der Pfanne gebraten. Dabei platzt die Haut nicht selten auf und die austretende Füllung wird knusprig angebraten, was viele Kenner besonder schätzen. In Luxemburg serviert man die Blutwurst häufig mit Rotkohl und Kartoffeln. Dazu reicht man Apfelsoße oder Apfelmus gereicht.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Cornischong at lb.wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons