Pastrami ist eine Fleischspezialität aus den USA mit Ursprung in der jüdischen Küche. Pastrami ist gewürztes, geräuchertes und gekochtes rotes Fleisch. Meist wird zur Herstellung von Pastrami Rindfleisch verwendet, es gibt allerdings auch Pastrami aus Lamm- oder Truthahnfleisch. Pastrami wird meist dünn aufgeschnitten als Sandwichbelag gegessen.
Geschichte des Pastrami
Sowohl das Gericht Pastrami als auch dessen Name stammen vermutlich vom türkischen Pastırma (gepresst) bzw. dem armenischen bastourma ab. Außerdem gibt es in Rumänien ein Gericht namens pastramă (von pastra = einmachen, konservieren), das gesalzenes Gänse- oder Hammelfleisch, das vor dem Essen gekocht wird, bezeichnet. Pastrami selbst kam vermutlich mit einer Welle jüdischer Einwanderer aus Rumänien und Bessarabien in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in die USA. Ursprünglich war die besondere Zubereitung von Pastrami dazu gedacht, Fleisch ohne Kühlmöglichkeit länger haltbar zu machen.
Die rumänischen Einwanderer ließen sich überwiegend in einem Viertel namens „Little Romania“ (Klein Rumänien) in der Lower East Side im New Yorker Stadtteil Manhattan nieder. Dort pflegten sie ihre alten Sitten und Gebräuche und kochten die Gerichte, die sie aus ihrer alten Heimat kannten. Eines dieser Gerichte war gepökeltes, gewürztes und geräuchertes Gänsefleisch, das sie „Gänse-Pastrama“ (Engl. goose-pastrama) nannten. Da in den USA aber Rindfleisch viel billiger und leichter erhältlich als Gänsefleisch war, ersetzten sie die Gänse allmählich durch Rindfleisch. Im Laufe der Zeit wurde aus „Pastrama“ dann „Pastrami“, vermutlich, weil es sich auf „Salami“ reimt.
Das erste Pastrami-Sandwich
Das erste Pastrami-Sandwich wurde angeblich von Sussman Volk, einem koscheren Metzger in New York, im Jahr 1888 zusammengestellt. Sussmann war ein in aus Litauen in die USA ausgewanderter Müller, der sich in seiner neuen Heimat zunächst als fahrender Kesselflicker durchschlug. Später eröffnete er in der Lower East Side in Manhattan eine kleine koschere Metzgerei. Dort erlaubte er einem rumänischen Freund, sein Rindfleisch in der Kühlkammer zu lagern. Der Freund wurde aber in den USA nicht glücklich und kehrte zurück nach Rumänien. Er ließ Sussmann, der mittlerweile unter dem Namen Reb Sussel bekannt war, eine größere Menge Rindfleisch – und das Rezept für Pastrami.
Sussmann/Sussel verkaufte das nach diesem Rezept hergestellte Pastrami zunächst in seiner Metzgerei. Es wurde jedoch ein solcher Erfolg, dass er 1888 in der DeLaney Street Nr. 88 das erste New Yorker Delicatessen-Geschäft eröffnete und dort sein Pastrami mit großem Erfolg als Sandwich verkaufte.
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Das bekannteste Pastrami-Sandwich wird heute wahrscheinlich von Katz’s Delicatessen angeboten. Das berühmte Katz’s Delicatessen wurde 1887 gegründet und ist heute New Yorks berühmtester Sandwich-Laden und Schauplatz zahlreicher Film- und Fernsehszenen. Unter anderem wurde dort die berühmte „Orgasmus-Szene“ von Harry & Sally gedreht.
Herstellung von Pastrami
Früher wurde zur Herstellung von Pastrami ein Fleischteil des Rindes namens „naval“ verwendet. Dieser Fleischteil, der in den USA auch „short plate“ genannt wird, ist der vordere Teil des Bauchlappens bzw. der Knochendünnung nach deutschem Schnitt (s. Vergleich Fleischteile Deutschland – USA beim Rind). Heutzutage wird aber meistens wie beim Corned Beef das Beef Brisket (Rindebrust) verwendet.
Zur Herstellung von Pastrami wird Rindfleisch (Vorwiegend Brust, aber auch Schulter) zunächst in einer kräftigen Marinade aus Muskat, Knoblauch, Nelkenpfeffer, Pfeffer, Paprika und Salpeter gepökelt. Anschließend wird das Fleisch mit Pfefferkörnern ummantelt, geräuchert und schließlich so lange im Dampf gegart, bis das langfaserige Fleisch zart ist und sich das Bindegewebe in Gelatine verwandelt hat. Insgesamt ist der Herstellungsprozess für Pastrami eine lange und aufwändige Angelegenheit, die mehrere Wochen in Anspruch nimmt.
Da Pastrami meistens aus Rindfleisch oder aus Truthahnbrust gemacht wird, ist es sowohl mit den jüdischen (koscher) als auch mit den islamischen (halal) Speisevorschriften vereinbar.
Aussehen und Geschmack
Pastrami hat eine rote bis rotbraune Farbe mit einem dunklen Rand. Es erinnert geschmacklich an Schinken. Die Struktur ist, richtig zubereitet, sehr zart und saftig.
In den USA wird Pastrami gemeinhin in zwei Varianten angeboten. New York Style-Pastrami ist üblicherweise schärfer gewürzt als das mildere American Style-Pastrami. Pastrami wird üblicherweise direkt aus dem Dämpfer in dünne Scheiben geschnitten und dann großzügig heiß auf Roggenbrot serviert. Dieses klassische New Yorker Sandwich (Pastrami on Rye) wird manchmal noch mit Krautsalat (coleslaw) und Russischem Dressing (Scharfes Dressing auf Tomatenbasis mit Joghurt, Mayonnaise oder Ketchup). Pastrami und Krautsalat sind auch Basis des „Rachel Sandwich“, einer Variante des „Reuben Sandwich“, welches mit Corned Beef und Sauerkraut hergestellt wird.
In Los Angeles wird Pastrami meistens sehr dünn aufgeschnitten und heiß in großen Mengen zusammen mit Senf und eingelegtem Gemüse in ein French Roll, einer Art Baguettebrötchen, gestopft. In Utah gibt es außerdem einen Hamburger, der obenauf mit Pastramischeiben belegt ist. Auch Pastrami-Pizza ist bekannt in den USA.
Nährstoffe in Pastrami
Energie: 598kJ / 143kcal | |
Eiweiß: 21.43g | Fett (gesamt): 4.46g Davon -gesättigte Fettsäuren: 1.79g -Transfette: 0g |
Cholesterol: 62mg | |
Kohlehydrate (gesamt): 1.79g | Ballaststoffe: 0g |
Zucker (gesamt): 1.79g | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: 36mg | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: | Phosphor, P: |
Kalium, K: 679mg | Natrium, Na: 696mg |
Zink, Zn: | Kupfer, Cu: |
Jod, I: | Mangan, Mn: |
Selen, Se: | |
Vitamine: | |
Vitamin C: | Vitamin B1 (Thiamin): |
Vitamin B2 (Riboflavin): | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) |
Vitamin B6 (Pyridoxin): | Folate: mg |
Vitamin B12 (Cobalamin): | Vitamin A (Retinol): |
Vitamin E (alpha-tocopherol): | |
Vitamin D (D2 + D3), International Units: 0iu | |
Vitamin K (phylloquinone): |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service. FoodData Central, 2019. fdc.nal.usda.gov (Produkt im Detail). Alle Angaben ohne Gewähr.
Bildnachweis: Image by Paul Lievens from Pixabay