Leberwurst ist eine meist streichfähige, gelegentlich auch schnittfeste Wurst aus Fleisch, Fett, Leber und verschiedenen Gewürzen.
Leberwurst schmeckt meistens intensiv nach Leber, obwohl der Leberanteil in der Leberwurst relativ gering ist. In den meisten Leberwürsten liegt der Leberanteil nur bei 10-35%.
Herstellung von Leberwurst
Zur Herstellung von Leberwurst wird das Fleisch und das Fett zunächst gar gekocht. Anschließend wird beides, zusammen mit der überbrühten Leber, mit dem Fleischwolf zerkleinert. Dabei bestimmt die Feinheit der Masse, ob man eine feine Leberwurst, eine mittelfeine Leberwurst oder eine grobe Leberwurst erhält. Anschließend wird das Brät mit verschiedenen Gewürzen wie Pfeffer, Zwiebel, Ingwer, Macis (Muskatblüte), Vanille, Majoran, Thymian oder auch Trüffeln vermischt und in Naturdärme oder Kunstdärme, in Gläser oder Dosen abgefüllt. Diese werden dann gebrüht und/oder geräuchert und dadurch gegart und haltbar gemacht. Durch das Fett bleibt die Leberwurst auch nach dem Garvorgang mehr oder weniger streichfähig.
Ist in der Kalbsleberwurst überhaupt Kalbsleber drin?
Leberwurst wird vorwiegend mit Schweinelebern hergestellt. Für die Herstellung von Kalbsleberwurst muss der Fleischanteil zu mindestens 15% aus Kalbfleisch oder Jungrindfleisch bestehen. Ein Anteil von Kalbsleber war bis zum Jahr 2010 in der Kalbsleberwurst jedoch nicht vorgeschrieben. Da Kalbsleber relativ teuer ist, wurde sie auch kaum noch zugegeben.
Seit Anfang 2010 muss Kalbsleberwurst in Deutschland jedoch auch einen Anteil Kalbsleber enthalten. Dazu schreibt das Deutschen Lebensmittelbuch: Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse im Abs. 2.231 (PDF-Datei) vor, dass bei der Kalbsleberwurst der Leberanteil zu mehr als 50 % vom Kalb/Jungrind stammen muss. Enthält sie nur Schweineleber, lautet ihre Verkehrsbezeichnung Kalbfleisch-Leberwurst.
Die gleiche Vorschrift gilt auch für andere Leberwürste, bei denen die Tierart in der Bezeichnung des Lebensmittels in direkter Verbindung mit Leber genannt (z.B. Gänseleberwurst, Wildleberwurst, Geflügelleberwurst). Auch hier muss der Leberanteil zu mehr als 50 % vom genannten Tier stammen.
Werbung | |
EIFEL Schwein: Leberwurst fein im Golddarm Leberwurst fein im Golddarm – Sicher gekühlt nach Hause geliefert – Höchste Qualität – Traditionelles Handwerk – Versandkostenfrei bestellen ab 49€ JETZT BEI MOSELMETZGER KAUFEN! € Produktbeschreibung von MOSELMETZGER |
Aussehen und Geschmack
Die meisten Leberwurstsorten sind umrötet, d.h. durch das verwendete Nitritpökelsalz bekommen die Würste beim Brühen eine hellrosa Farbe. Nur wenige Leberwürste, insbesondere Hausmacher Leberwürste, aber auch die Pfälzer Leberwurst (s.u.), werden ohne Nitritpökelsalz hergestellt. Dadurch bekommen sie während des Brühvorgangs eine gräuliche Farbe. Die Struktur ist je nach Sorte fein, mittelgrob oder grob. Die Konsistenz ist bei fast allen Leberwurstsorten mehr oder weniger streichfähig, einige Sorten sind aber auch schnittfest.
Der Geschmack ist bei den vielen verschiedenen Leberwurstsorten sehr unterschiedlich. Er reicht von fein und mild bei Delikatessleberwurst, Kalbsleberwurst, Trüffelleberwurst, Champignonleberwurst oder Sahneleberwurst bis hin zu herzhaft-kräftig bei Hausmacher Leberwurst, Bauernleberwurst, Landleberwurst oder Griebenleberwurst. Bei allen Sorten schmeckt der Leberanteil jedoch mehr oder weniger deutlich hervor und gibt der Wurst einen leber-typischen, leicht metallischen Geschmack. Geräucherte Leberwürste haben außerdem noch eine mehr oder weniger deutliche Rauchnote.
Leberwurst lässt sich in der Regel kalt und warm essen. Man kann sie auf frischem Bauernbrot genießen oder sie, in Scheiben geschnitten, als Vesperplatte bspw. mit sauer eingelegten Gurken, Silberzwiebeln und anderem eingelegten Gemüse verspeisen. Viele Leberwurstsorten – vor allem die schnittfesten Sorten – lassen sich auch anbraten oder im siedenden Wasser erhitzen. Zum Braten werden die Leberwürste entweder im Ganzen mit Darm oder in Scheiben geschnitten in einer Pfanne von allen Seiten knusprig-braun angebraten.
Kleine Leberwürste gehören zusammen mit Blutwurst, gekochtem Bauchfleisch und Sauerkraut zu einer traditionellen, deftigen Schlachtplatte.
Regionale Leberwurst-Spezialitäten
Unter den zahlreichen Leberwurst-Sorten, die es in Deutschland gibt, sind einige regionale Sorten besonders hervorzuheben:
- Die Aachener Weihnachtsleberwurst bzw. im Aachener Dialekt Oecher Weihnachtsleberwurst ist eine besondere Leberwurst-Variante aus Aachen. Sie wird nur während der Vorweihnachtszeit von Metzgern der Aachener Fleischerinnung angeboten. Die feine, streichfähige Leberwurst ist mit weihnachtlichen Gewürzen gewürzt und mit Sahne verfeinert.
- Die Thüringer Leberwurst ist eine geräucherte streichfähige Kochwurst aus Schweinefleisch und Schweineleber aus Thüringen. Sie hat einen typischen Hausschlachtcharakter, ihr Geschmack wird wesentlich vom Thüringer Majoran bestimmt, mit dem sie gewürzt ist.
- Die Zeppelinwurst ist eine zumeist geräucherte Leberwurstspezialität aus Frankfurt am Main in Hessen. Benannt wurde die Zeppelinwurst nach dem Grafen Zeppelin und seinen weltberühmten Luftschiffen.
- Die Pfälzer Leberwurst ist eine grobe, graue Leberwurst aus Schweinefleisch, Schweineleber, Schweinespeck, Zwiebeln, Salz und Gewürzen. Anders als die meisten sonstigen Leberwürste ist sie grau, weil kein Nitrtipökelsalz verwendet wird. Pfälzer Leberwurst enthält rund 25-30% Leber und damit deutlich mehr Leberanteile als die meisten anderen Leberwürste.
Aachener Weihnachts-Leberwurst / Oecher Weihnachtsleberwurst und die Thüringer Leberwurst sind beide EU-weit als geschützte geographische Angabe (g.g.A.) geschützt
Nährstoffe in Leberwurst fein
Energie: 377kJ / 90kcal | |
Eiweiß: 12 | Fett (gesamt): 8.5 Davon gesättigte Fettsäuren: 14 |
Kohlehydrate (gesamt): 1.6 | Ballaststoffe: |
Zucker (gesamt): | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: | Phosphor, P: |
Kalium, K: | Natrium, Na: 0.2g |
Zink, Zn: | |
Vitamine: | |
Vitamin C: | Vitamin B1 (Thiamin): |
Vitamin B2 (Riboflavin): | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) |
Vitamin B6 (Pyridoxin): | Folate: |
Vitamin B12 (Cobalamin): | Vitamin A (Retinol): |
Vitamin E (alpha-tocopherol): | |
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol):: | |
Vitamin K (phylloquinone): |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quellenangabe für die Nährstoffe: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
Individual contents of the database are available under the Database Contents License.
Weitergabe der Nährstoffeangaben unter gleicher Lizenz.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bildnachweis: Bild von Wolf-Henry Dreblow auf Pixabay