Weckewerk

Herleshäuser Weckewert
Bild: Benreis, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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Weckewerk ist eine Wurstspezialität aus Nordhessen und aus dem Eichsfeld in Thüringen. Sie besteht im Wesentlichen aus Schlachtabfällen, die mit altbackenen Brötchen („Wecke“) vermischt und gebraten werden. In Nordrhein-Westfalen wird ein fast identisches Gericht unter dem Namen Stippgrütze hergestellt.

Geschichte des Weckewerk

Weckewerk (Wörtlich übersetzt: „Ein Werk aus Wecken/Brötchen“) wurde traditionell am Schlachttag aus Schlachtabfällen hergestellt und meistens am selben Tag noch verzehrt. Es besteht im Wesentlichen aus alten Brötchen, Schwarten, Fleischresten, die bei der Schlachtung anfallen, sowie Gewürzen.

Herstellung von Weckewerk

Zur Herstellung von Weckewerk werden Schweinefleischreste, Schwarten und ggf. Schweineleber in Stücke geschnitten, in der Wurstbrühe gekocht und anschließend durch den Fleischwolf gedreht. Die in der Wurstbrühe eingeweichten altbackenen Brötchen werden zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch ebenfalls durch den Fleischwolf gedreht und anschließend mit der Fleischmasse vermischt. Der Masse wird manchmal Schweineblut untergemischt. Schließlich wird die Masse mit Salz, Pfeffer, Majoran, Nelkenpfeffer und Kümmel gewürzt.

Aussehen und Geschmack

Weckewerk ist eine hellgraue bis rosafarbene weiche und streichfähige Masse, die in ihrer Konsistenz an eine grobe Leberwurst erinnert.

Weckewerk wird möglichst am selben Tag in der Pfanne ohne zusätzliches Fett angebraten. Soll das Weckewerk länger aufbewahrt werden, wird es häufig in Dosen abgefüllt und darin eingekocht und somit konserviert.

Zum gebratenen Weckewerk werden Pellkartoffeln und saure Gurken serviert.

Weckewerk gibt es heute in Nordhessen bei fast jedem Metzger und in fast jedem Supermarkt.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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