Eichsfelder Kälberblase

Eichsfelder (kälber )blase
Bild: Oliver Thiele, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Bild: Oliver Thiele, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Eichsfelder Kälberblase, auch Eichsfelder Blasenmettwurst genannt, ist eine schnittfeste, luftgetrocknet Mettwurstspezialität aus dem Eichsfeld, einer Region im südöstlichen Niedersachsen und nordwestlichen Thüringen zwischen Harz und Werra. Das Besondere bei der Eichsfelder Kälberblase ist ihre Herstellung und ihre lange Reifezeit.

Die Eichsfelder Kälberblase ist eng mit dem Eichsfelder Feldkieker verwandt. Sie unterschieden sich nur in in der bei der Herstellung verwendeten Hülle (Kälberblase bei der Eichsfelder Kälberblase, Mastdarm beim Feldkieker) und in ihrer Form.

Herstellung der Eichsfelder Kälberblase

Die Herstellung der Eichsfelder Kälberblase unterscheidet sich kaum von der Herstellung des Eichsfelder Feldgiekers, lediglich die Hülle und Form der Wurst unterscheidet sich.

Zur Herstellung der Eichsfelder Kälberblase werden ausschließlich Schweine aus natürlicher Aufzucht und einem Schlachtalter von mindestens 12 Monate verwendet. Mastschweine und jüngere Schweine sind zur Herstellung der Eichsfelder Kälberblase nicht geeignet.

Das Schweinefleisch wird noch schlachtwarm (Warmfleischschlachtung) zerkleinert, nach traditionellen Rezepten mit Salz, Pfeffer, Zucker und meistens auch Knoblauch gewürzt. Durch die schlachtwarme Verarbeitung kann das Fleisch die Gewürze besonders gut aufnehmen und die spätere Eichsfelder Kälberblase schmeckt besonders würzig. Das Fleisch wird dann traditionell in eine Kälberblase gefüllt, was ihr eine blasen- oder keulenartige Form gibt. Heutzutage werden anstelle der Kälberblase auch zunehmend speziell zugeschnittene Schweinedärme verwendet.

Die Wurst wird dann zur Trocknung und Reifung in gut belüftete Wurstehütten aus Lehm gehängt, wo sie für mindestens 6 Monate reifen kann. Nach der Trocknungs- und Reifungsphase hat die Wurst etwa 35% ihres Gewichts an Wasser verloren.

Aussehen und Geschmack

Fertige Eichsfelder Kälberblase hat ein blasen- oder keulenförmiges Aussehen. Die Konsistenz ist mittelfein. Die Farbe ist rotbraun bis rostbraun, das Fett ist ist deutlich zu erkennen. Durch die Warmfleischverarbeitung hat die Wurst eine besonders feste und dennoch lockere Struktur. Die Haut lässt sich dadurch sich gut abziehen.

Eichsfelder Kälberblase schmeckt sehr kräftig und würzig. Sie wird traditionell auf Graubrot ohne Butter oder Margarine und mit sauer eingelegten Gurken serviert.

Zusammenfassung der DOOR-Angaben

TypName des Produkts
Dossier-
Nr.
LandStatusEinr.-
datum
Regist.-
datum
g.g.A.Eichsfelder Feldgieker/Eichsfelder FeldkiekerDE/PGI/0105/01281DeutschlandAntrag eingereicht26.08.2015

Autor

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

Bildnachweis:
Oliver Thiele, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons