Pfälzer Bauernseufzer

Bauernseufzer
Bild: Benreis, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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Pfälzer Bauernseufzer ist eine geräucherte mittelgrobe Rohwurst aus der Oberpfalz in Bayern. Sie wird, im Gegensatz zu anderen Bauernseufzern, aus reinem Schweinefleisch hergestellt.

Geschichte des Pfälzer Bauernseufzers

Woher der Bauernseufzer zu seinem Namen kam ist umstritten. Eine Theorie besagt, dass der Name Bauernseufzer auf die Seufzer der Oberpfälzer Bauern anspielt, die sich wieder einmal über das schlechte Wetter in der Oberpfalz beklagen. Angeblich sollen die Seufzer der Bauern ebenso lang wie die Würste sein.

Eine andere besagt, dass Bratwürste in früheren Zeiten als besondere Delikatesse und Festtagsspeise galten. Ihr Fleisch wurde direkt nach dem Schlachten zu Wurst verarbeitet. Danach wurden sie in aufwändiger Arbeit geräuchert und dann in die Speisekammer gehängt, wo man sie hegte und pflegte, um sie vor dem Verderb zu bewahren. Folglich stieß der Bauer einen langen Seufzer aus, wenn er diese köstliche und kostbare Bratwurst mit seinen Gästen teilen oder an den Lehnsherrn abgeben musste.

Herstellung der Pfälzer Bauernseufzer

Die Zusammensetzung des Pfälzer Bauernseufzer wird im Deutschen Lebensmittelbuch (PDF-Datei) unter der Leitsatzkennziffer 2.211.17 bestimmt. Danach besteht der Pfälzer Bauernseufzer aus Schweinefleisch, Rindfleisch und Speck.

Für die Herstellung des Pfälzer Bauernseufzers wolft man Schweinefleisch und Schweinespeck grob und würzt es mit Nitritpökelsalz, Pfeffer, Majoran und anderen Gewürzen. Diese Masse füllt man in Mitteldärme mit einem Durchmesser von ca. 55-60 mm. Die Würste werden schließlich über Buchenholzspänen geräuchert.

Aussehen und Geschmack

Pfälzer Bauernseufzer hat eine länglich-zylindrische, leicht gedrungene Form mit einem Durchmesser von etwa 55 – 60 mm. Er hat eine hellbraune bis braune, bissfest-knackige Haut. Das Brät hat eine rosa bis rote Farbe, der weiße bis hell-cremige Speck ist gut zu erkennen. Die Struktur ist schnittfest.

Pfälzer Bauernseufzer hat einen kräftig-deftigen, rauchigen Geschmack. Sie eignet sich heiß als Grill- und Bratwurst, als Einlage für Suppen oder Eintöpfe, zu Sauerkraut oder im Wasser erhitzt zu Kartoffelsalat. Man kann die Wurst auch kalt zu Senf und Brot genießen.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Benreis, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons