Beutelwurst

Beutelwurst
Bild: Mettwurst, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons
Bild: Mettwurst, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons

Beutelwurst ist eine Blutwurst, die besonders in Norddeutschland hergestellt und verzehrt wird. Die Wurst hat ihren Namen von der Tatsache, dass sie nicht in Därme, sondern in Leinen- oder Papierbeutel abgefüllt wird. Die westfälische Variante dieser Wurst wird Westfälische Beutelwurst genannt, die, mit Rosinen verfeinert, auch als Rosinenbeutelwurst angeboten wird.

Geschichte der Beutelwurst

Wie alle Blutwürste entstand auch die Beutelwurst aus der Notwendigkeit, möglichst alles vom wertvollen geschlachteten Schwein zu verarbeiten. Dazu zählte auch das Schweineblut, der Speck und die Schwarten, die Innereien und Fleischabschnitte, die anderweitig nicht verwendet werden konnten. Als Füll- und Bindemittel für die Wurst verwendete man Roggenmehl oder Roggenschrot.

Die Beutelwurst war in früheren Zeiten eine billige Wurst und galt häufig als Arme-Leute-Essen. Auf großen Gehöften war sie häufig Nahrung für das Gesinde, also für die Knechte, Mägde und Angestellte im herrschaftlichen Haushalt.

Beutelwurst besteht aus Schweinespeck, Schweinefleisch, Blut, Roggenschrot, gelegentlich Innereien wie gehackte Schweinelunge und Gewürze wie Salz, Pfeffer, Piment und Nelken. Beutelwurst enthält mehr Fettstücke und Mehl als eine normale Blutwurst, laut Leitsatznummer 2.232.12 des Deutschen Lebensmittelbuchs (PDF-Datei) besteht das verwendete Mehl bei der Beutelwurst aus Roggenschrot.

Herstellung von Beutelwurst

Zur Herstellung der Beutelwurst wird gekochter Speck in nicht zu kleine Würfel geschnitten mit mittelfein gewolften gekochten Schweinfleischabschnitte und evtl. Innereien vermischt. Dann wird die Masse mit Roggenschrot vermischt und soviel gerührtes Blut hinzugegeben, dass die Masse nicht flüssig ist, sondern noch mäßig steif bleibt.

Das Gemisch lässt man dann einige Zeit stehen, bis das Roggenmehl aufgequollen ist. Anschließend füllt man die Masse in Leinensäckchen oder Papersäckchen ab, die man dann zubindet.

Die Leinensäckchen gart man dann mehrere Stunden in siedendem Wasser. Danach lässt man sie abkühlen. Wenn sie kalt sind entfernt man den Leinenbeutel oder das Papiersäckchen wieder.

Aussehen und Geschmack

Beutelwurst hat eine kugelige oder zylindrische Form. Sie hat die für Blutwurst typische rostbraune Farbe, die deutlich erkennbaren groben Fettstücke sind weiß bis hellrosa. Die Konsistenz ist schnittfest.

Beutelwurst kann man kalt genießen oder in etwa 1 cm dicke Scheiben geschnitten in der Pfanne anbraten. Dazu serviert man Bauernbrot oder Kartoffelsalat.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

Bildnachweis:
Mettwurst, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons