Teteun (Von einem lokalen Dialektausdruck für Euter) ist eine einzigartige Spezialität aus dem Aostatal in Italien. Es handelt sich hierbei um durch Pökeln und Kochen haltbar gemachtes Rindereuter. Teteun wurde in die Liste der Prodotto Agroalimentare Tradizionale (P.A.T.), der traditionellen italienischen Lebensmittel, des italienischen Landwirtschaftsministeriums aufgenommen.
Geschichte des Teteun
Das Euter von Kühen war bereits im antiken Rom eine begehrte Delikatesse. Bereits im ältesten erhaltenen römischen Kochbuch De re coquinaria („Über die Kochkunst“) von Marco Gavio Apicius wird Kuheuter erwähnt. Im alten Rom wurde Euter überwiegend blanchiert und gegrillt.
Euter als Delikatesse hat sich heute noch im Aostatal gehalten, wo die Rinderzucht eine lange Tradition hat. In vielen anderen Teilen der westlichen Welt gilt Kuheuter dagegen häufig als Neben- und Abfallprodukt bei der Schlachtung. Aus ihm wird oft Tierfutter hergestellt.
In Gignod, einer italienischen Gemeinde im Aostatal, wird jedes Jahr im August die Fëta di Teteun, ein Fest zu Ehren des Teteun, gefeiert.
Herstellung von Teteun
Zur Herstellung von Teteun wird das Euter zunächst an mehreren Stellen eingeritzt und dann aufgehängt, um die noch darin befindliche Milch ablaufen zu lassen. Anschließend werden die Euter jeweils abwechselnd mit einer Schicht aus Salbei, Lorbeer, Rosmarin, Wacholderbeeren, Gewürzen und Salz in speziellen Behältern geschichtet und darin für 15 Tage gepökelt.
Anschließend wird Teteun in speziellen Behältnissen im Wasserbad gekocht und anschließend gepresst. Teteun ist dann ohne Kühlung und Konservierungsstoffe für bis zu einem Jahr haltbar.
Aussehen und Geschmack
Fertiges Teteun hat die Form einer gepressten Stange oder eines Laibes. Es ist cremefarben und hat einen würzigen, salzigen Geschmack und eine ungewöhnliche Textur. Teteun wird oft als Vorspeise gegessen, in der Regel mit Knoblauch-Saucen, Marmeladen von verschiedenen Früchten wie Feigen und Himbeeren oder auch in Begleitung von Rosinen oder Birnen in Sirup.
Bildnachweis: F Ceragioli, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons