Hog maw

Hog Maw
Bild: Quinn Dombrowski, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Bild: Quinn Dombrowski, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons


Hog Maw ist die US-amerikanische Bezeichnung für Schweinemagen bzw. die zubereitete Form des Schweinemagens. Am bekanntesten ist die Zubereitung des Hog Maws als gefüllter Schweinemagen aus der Pennsylvania-Dutch Küche in den USA. Dieser Hog Maw hat große Ähnlichkeit mit dem Pfälzer Saumagen. Hog Maw wird, in Streifen geschnitten und mit anderen Innereien gekocht, außerdem auch in der Sould-Food Küche in den Südstaaten der USA zubereitet.

Hog Maw in der Pennsylvania-Dutch Küche

Viele Bewohner Pennsylvanias, einem Staat im Nordosten der USA, sind Nachfahren deutscher Siedler. Vor allem Protestanten, Mennoniten, Amische, die so genannten Amish People, und Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeinde haben sich im 17. und 18. Jahrhundert im religiös toleranten Pennsylvania niedergelassen. Die Einwanderer stammten vor allem aus der Pfalz aber auch aus Baden, Württemberg und dem Rheinland. Daher stammt das Wort „Dutch“ auch nicht etwa vom englischen Wort für „holländisch“, sondern vom deutschen Wort „Deutsch“ ab. In der Pennsylvania-Dutch Küche lassen sich auch heute noch viele Einflüsse der ehemaligen deutschen Siedler und der deutschen Küche finden. Traditionelle deutsche Gerichte werden hier mit ur-amerikanischen Gerichten und Zutaten wie Mais, Truthahn oder Cranberries gemischt.

Der Hog Maw, auch Pig’s Stomach, Susquehanna Turkey oder Pennsylvania Dutch Goose in der Pennsylvania-Dutch Sprache auch Seimaage (von Saumagen) genannt, stammt direkt vom Pfälzischen Saumagen ab, dessen Rezept von pfälzischen Einwanderern in die Region gebracht wurde. Es handelt sich hierbei um einen ganzen, gesäuberten Saumagen, der mit Kartoffelwürfel, Wurstbrät, Weißkraut, Zwiebeln und Gewürzen gefüllt ist. Gefüllter Hog Maw wird meistens im Wasser gekocht, es gibt aber auch Variationen, die im Backofen gebacken werden. Er wird dann in Scheiben geschnitten und entweder heiß gegessen oder kalt auf Brot verzehrt.

Hog Maw wurde früher im Spätherbst an den Schlachttagen zubereitet, vor allem in den Lancaster und Berks Counties. Heute ist Hogs Maw in der Region ein traditionelles Neujahrsessen in vielen Familien deutscher Abstammung.

Hog Maw in der Soul Food Küche

Sould Food (dt.: „Seelenkost“) ist eine Weiterentwicklung der traditionellen Küche der afrikanischen Sklaven in den Südstaaten der USA. Ursprünglich eine sehr arme Küche mit oft minderwertigen Zutaten, ist Soul Food seit den 1960er Jahren mit dem Aufkommen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und der Black Pride Bewegung ein wichtiger Bestandteil der afroamerikanischen Kultur, auf den viele Afroamerikaner stolz sind.

In der Soul Food Küche wird der gesäuberte Schweinemagen in Streifen geschnitten und zusammen mit in Streifen geschnittenen Schweinneinnereien, Gemüse wie Zwiebeln und Staudensellerie und Gewürzen gekocht. Dieses Gericht wird „Hog Maw and Chittlins“ (Kurzform von Chitterlings = Innereien) ist ein tarditionelles Gericht der afrikanischen Sklaven, die nur billigste und minderwertigste Fleischteile bekamen. Heute ist Hog Maw und Chittlins zusammen mit Hoppin‘ John (Erbsen mit Reis) und Collard’s Green (Blattkohl) ein traditionelles Neujahrsgericht im Süden der USA und wird auch häufig bei großen Familienzusammenkünften zubereitet.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Quinn Dombrowski, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons