Frikandel

Frikandel
Bild: Image by Erna Daalman from Pixabay
Bild: Image by Erna Daalman from Pixabay


Die Frikandel (Mehrzahl: Frikandellen), in Deutschland auch Bratrollen, Fleischrollen oder holländische Frikadellen, in Belgien häufig Curryworst genannt, ist eine Wurst- bzw- Fast Food-Spezialität aus den Niederlanden und Belgien.

Frikandellen sind mit Abstand der beliebteste Fast Food-Snack in den Niederlanden. Sie werden überwiegend in Snackbars, den niederländischen Imbisslokalen und in Caféterias verkauft. Eine niederländische Kuriosität sind außerdem die Febo-Automaten. Hierbei handelt es sich um Lebensmittelautomaten aus denen man heiße Snacks wie Frikandellen oder Kroket (Fleischkroketten) ziehen kann.

Geschichte der Frikandel

Die beiden Wörter „Frikandel“ und „Frikadelle“ stammen beide vom italienischen Wort fritatella für „Gebratenes“ ab, meinen aber nicht das selbe Produkt. Die runden, deutschen und in der Pfanne gebratenen Frikadellen (Buletten, Fleischpflanzerl) nennt man in den Niederlanden „gehaktbal“. Frikandel dagegen bezeichnet eine längliche, dünne Wurst aus Hackfleisch, die nicht gebraten, sondern frittiert wird.

Würste und runde Fleischbällchen mit Hackfleisch wurden in den Niederlanden früher als Frikadel bezeichnet. Rezepte dafür gibt es schon lange in den Niederlanden. Im Kochbuch De Verstandige Kok aus dem Jahr 1669 findet man 6 verschiedene Rezepte, um Frikadel herzustellen.

Erfindung der Frikandel

Wer genau die moderne, industriell gefertigte Frikandel in ihrer länglichen Form und in ihrer heute bekannten Schreibweise Frikandel erfunden hat, ist nicht ganz vollständig geklärt. Die am weitesten verbreitete Version schreibt die Erfindung dem Metzger Gerrit de Vries in der niederländischen Stadt Dordrecht zu.

De Vries stellte ab 1954 runde Fleischbällchen aus grob gemahlenem Hackfleisch her und verkaufte diese an die Gastronomie. Aufgrund einer Gesetzesänderung durfte er jedoch ohne Änderungen sein Produkt nicht mehr Fleischklops nennen. De Vries änderte daraufhin nicht sein Rezept, sondern die Form seines Produkts. Aus dem runden Fleischklops formte er eine längliche Wurst und nannte sie Frikadel. Den Namen hatte er angeblich von einer Imbissbudenbesitzerin deutschen Ursprungs, die ihm den Namen Frikadelle vorschlug.

Der Vorteil seiner „Wurst“ ohne Darm war, dass man sie in der Fritteuse braten konnte, ohne dass ein Darm bei der Zubereitung platzen konnte. De Vries tat sich jedoch schwer damit, sein neues Produkt im großen Stil zu vermarkten und zu verkaufen.

Vier Jahre später, im Jahr 1958 soll Jan Beckers von der Beckers-Snackfabrik in Deurne, Noord-Brabant die Frikadel weiter entwickelt und ihr die heutige Struktur aus fein gemahlenem Hackfleisch gegeben haben. Beckers wurde von der damals gerade aufkommenden Fast Food-Kultur in den USA inspiriert. Er verwendete feines Hackfleisch anstelle des üblichen groben Hackfleisches. Dadurch wurde die Oberfläche des Produkts glatt und die Struktur fein.

Heute ist die Firma Beckers die größte Frikandellen-Fabrik in Nord-West-Europa. Auf einer 20 Meter langen Produktionsstraße produziert Beckers etwa 1,5 Millionen Frikandellen täglich. Den Werbespruch „Lekkers van Beckers“ kennt in in den Niederlanden jedes Kind.

Namensgebung

Beckers soll auch den Namen Frikandel mit N erfunden haben, um sein Produkt von anderen, ähnlichen Hackfleischprodukten zu unterscheiden. Da er den Namen jedoch nicht markenrechtlich eintragen ließ, ist diese Geschichte der Namensherkunft umstritten. Viele Sprachforscher sind der Meinung, es handele sich bei der Frikandel lediglich um eine sprachliche Verunreinigung des Wortes Frikadel. Dies sei bereits seit dem 17. Jahrhundert in niederländischen Kochbüchern in zahlreichen Variationen zu finden. Im Kunstwoordenboek von P. Weiland aus dem Jahr 1824 taucht das Wort Frikandel als Bezeichnung für „kleine Würste aus Kalbfleisch, Weißbrot, Gewürzen, etc., in Butter gebacken“ auf.

Das Wort „Frikandel“, obwohl schon lange im niederländischen Sprachgebrauch, existiert „offiziell“ erst seit dem Jahr 2005. Erst in diesem Jahr wurde es in die offizielle niederländische Rechtschreibung aufgenommen. Seit diesem Zeitpunkt ist „frikandel“ eine offiziell gültige Variation von „frikadel“

Herstellung von Frikandellen

Die allermeisten Frikandellen werden heute industriell hergestellt. Verwendet werden fein gehacktes Schweine-, Rind-, oder Geflügelfleisch (auch als Separatorenfleisch), häufig gemischt, das mit Weizen- oder Sojamehl gebunden wird. In den Niederlanden sind auch Anteile von circa 5 % Pferdefleisch erlaubt. In Frikandellen, die für den Export bestimmt sind, fehlt Pferdefleisch jedoch. Weitere Zutaten sind Gewürze, Brühe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. Beckers gibt als Zutaten für ihre Frikandellen 58 % Hähnchenseparationsfleisch, Wasser, 15 % Schweinespeck, Paniermehl (Weizen) Salz, Gewürze, Zwiebelpulver, Geschmacksverstärker: E621, Antioxidanten: E316, E331, Dextrose, Stabilisatoren: E450, E451, gehydrolisiertes pflanzliches Eiweiß (Soja) auf der Verpackung an.

Die Zutaten werden gut vermischt und dann in eine gerade Form von etwa 20 cm und etwa 1,5-2 cm Durchmesser gepresst. Anschließend werden die Frikandellen gebrüht und schließlich tiefgefroren.

Werbung
WERBUNG: 2 x Beckers Frikandel Holländische Bratrolle 20 Stk. a 70g - SOFORT BEI AMAZON KAUFEN!
2 x Beckers Frikandel Holländische Bratrolle 20 Stk. a 70g

Orignal Holländischen Frikandel
Niederländische Bratrollen
Lekkers von Beckers, die Marke aus den Niederlanden
Geeignet für Friteuse, Pfanne und auch Grill
Machen Sie Ihren eigenen Frikandel Spezial Zuhause

SOFORT BEI AMAZON KAUFEN! €

Produktbeschreibung von AMAZON
Letzte Aktualisierung: 13.09.2022. Alle Angaben ohne Gewähr! Irrtümer und Änderungen vorbehalten!

Aussehen und Geschmack

Frikandel hat eine längliche Form mit einer Länge von etwa 20 cm und einem Druchmesser von etwa 1,5 cm. Sie hat eine glatte Oberfläche und eine feine Struktur.

Im Gegensatz zu anderen Würsten wird die Frikandel nicht gebraten oder im heißen Wasser erhitzt, sondern in tiefem Fett dunkelbraun und knusprig frittiert. Dann wird sie mit verschiedenen Soßen nach Wahl (Ketchup, Mayonnaise, Currysauce, o.ä.) und mit Pommes Frites serviert. Die Frikandel wird auch im aufgeschnitten Brötchen als broodje (niederländisch: „Brot“) frikandel serviert.

Sehr beliebt ist die Variante frikandel speciaal. Dazu wird die Frikandel vor dem Frittieren mit einem Schnitt tief längs aufgeschnitten. In den sich durch das Frittieren verbreiteten Schnitt werden dann gehackte Zwiebeln, Ketchup, Mayonnaise oder Currysauce gefüllt.

Frikandellen sind ein beliebter Snack in Holland und Belgien und werden häufig auf Parties gereicht. Sie sind auch in anderen Ländern mit hohem niederländischen Bevölkerungsanteil wie in Südafrika sowie an beliebten niederländischen Urlaubsorten wie Lloret de Mar in Spanien sehr beliebt.

Nährstoffe in Frikandellen fricadelles

Energie: 912kJ / 218kcal
Eiweiß: 13Fett (gesamt): 16
Davon gesättigte Fettsäuren: 5.9
Kohlehydrate (gesamt): 4.7Ballaststoffe:
Zucker (gesamt):

Mineralstoffe:

Kalzium, Ca: Eisen, Fe:
Magnesium, Mg: Phosphor, P:
Kalium, K: Natrium, Na: 0.76g
Zink, Zn:

Vitamine:

Vitamin C: Vitamin B1 (Thiamin):
Vitamin B2 (Riboflavin): Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin)
Vitamin B6 (Pyridoxin): Folate:
Vitamin B12 (Cobalamin): Vitamin A (Retinol):
Vitamin E (alpha-tocopherol):
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol)::
Vitamin K (phylloquinone):

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quelle: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
Individual contents of the database are available under the Database Contents License.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Autor

  • Author

    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

Bildnachweis:
Image by Erna Daalman from Pixabay