Lyoner

Saarländischer Lyoner
Bild: Sol Octobris, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Bild: Sol Octobris, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Lyoner bzw. im Saarland der Lyoner, auch Fleischwurst, „Stadtwurst“ (Nürnberg), „Gekochte“ (Bremen) oder Extrawurst bzw. „Pariser“ (Österreich) genannt, ist eine Brühwurst ohne Einlage, die in ganz Deutschland, in Österreich und der Schweiz verbreitet ist.

In den USA ist die Wurst unter dem Namen „Bologna“ bzw. „Bologna sausage“ bekannt.

Geschichte der Lyoner

Wie der Name Lyoner schon vermuten lässt, stammt die Wurst ursprünglich aus der Stadt Lyon in Frankreich, obwohl das erste bekannte Rezept für Lyoner aus dem Jahr 1560 aus dem Dominikaner Kloster St. Pauli bei Leipzig stammt. Da man aber noch keine Umrötungshilfen kannte, waren die mittelalterlichen Würste jedoch grau und wenig appetitlich.

In Lyon, einem wichtigen Umschlagsplatz für Gewürze, begann man als Erstes, Würste mit Safran oder Zimt gelblich einzufärben, um sie dadurch appetitlicher zu machen. Aus diesem Grund nannte man bald alle derartig gelb eingefärbten Würste „Lyoner Würste“. In Lyon selbst wird die Lyoner als „Cervelas“ bezeichnet.

„Steak des Bergmanns“

Vor allem im Saarland hat die Wurst Kultstatus. Der Lyoner (Maskulin) ist dabei eng mit dem saarländischen Bergbau verbunden. Da die harte und kräftezehrende Arbeit unter Tage eine entsprechend kalorien- und proteinreiche Ernährung erforderte, war der Bedarf der Bergmänner vor allem an Fleisch besonders groß. Da Steaks und ähnliche Fleischteile jedoch zu teuer für die saarländischen Kumpel waren, nahmen viele einen Lyoner mit unter Tage. Der Lyoner wurde daher auch häufig als „Steak des Bergmannes“ bezeichnet.

Für eine Überstunde bekamen die Bergleute oft eine extra Zulage, bestehend aus einem viertel Ring Lyoner, einem halben Doppelweck und einer Flasche Bier.

Herstellung von Lyoner

Zur Herstellung von Lyoner wird gepökeltes Schweinefleisch, evtl. mit Rindfleisch vermischt, und Rückenspeck mit Eis grob oder fein gekuttert. Je nach Rezept wird das Brät mit weißem Pfeffer, Kardamom, Kurkuma, Muskat, Koriander, Knoblauch, Ingwer u. a. mild gewürzt. Damit die Wurst eine appetitliche rosa Farbe bekommt wird Umrötungsmittel zugegeben. Anschließend wird die Masse in Natur- oder Kunstdärme gefüllt, leicht heißgeräuchert und dann gebrüht.

Aussehen und Geschmack

Lyoner ist eine Brühwurst mit feiner oder mittelgrober Konsistenz. Die Wurst wird entweder in Stangen oder zu einem Ring gebunden angeboten. Sie ist in Kunstdärme oder in Naturdärme abgefüllt. Lyoner in Naturdarm hat vom Räuchern meistens eine hellbraune Außenhaut. Das Brät ist hellrosa oder weiß-gräulich (Weiße Lyoner). Die Wurst hat einen feinen, nicht zu dominanten Geschmack. Geräucherte Lyoner haben eine leichte Rauchnote.

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Produktbeschreibung von MOSELMETZGER
Letzte Aktualisierung: 26.03.2022. Alle Angaben ohne Gewähr! Irrtümer und Änderungen vorbehalten!

Bei Lyoner unterscheidet man nach dem Deutschen Lebensmittelbuch (PDF-Datei) lebensmittelrechtlich nach ihrem BEFFE-Gehalt (bindegewebsfreies Eiweiß im Fleischeiweiß) in verschiedene Qualitäten. Je nach dem Anteil an schierem Muskelfleisch wird damit zwischen Fleischwurst (einfach) mit einem Anteil an bindegewebsfreiem Fleischeiweiß von nicht unter 6,5% Leitsatznummer 2.222.3), Fleischwurst (extra) mit einem Anteil an bindegewebsfreiem Fleischeiweiß von nicht unter 7,5% Leitsatznummer 2.222.2) und Lyoner mit einem Anteil an bindegewebsfreiem Fleischeiweiß von nicht unter 8% (Leitsatznummer 2.222.1).

Außerdem kennt das Deutsche Lebensmittelbuch die Weiße Lyoner ohne Umrötungsmittel (Leitsatznummer 2.223.7) und die Grobe Lyoner mit grob zerkleinertem Fleisch (Leitsatznummer 2.223.2) sowie die Weiße grobe Lyoner (Leitsatznummer 2.223.7). Außerdem gibt es neben der Lyoner aus purem Fleisch auch noch diverse Abwandlungen mit verschiedenen Einlagen wie bspw. Paprika-Lyoner.

Lyoner wird in den deutschsprachigen Ländern meist kalt als Aufschnitt oder, vorwiegend im Süden, auch als Wurstsalat gegessen. Daneben wird sie auch für Fleischsalat verwendet. In Hessen wird sie oft heiß und mit Senf gegessen. In der Pfalz und benachbarten Regionen gehört sie zu Weck, Worscht un Woi (Brötchen, Wurst und Wein). In Lyon wird die Wurst warm oder kalt serviert. Ein typisches Gericht für die Cervelas ist Cervelas chaud à la beaujolaise, bei dem grobe Lyoner im Ofen auf Schalotten in rotem Beaujolais geschmort wird. Dazu werden Pellkartoffeln oder Linsen serviert.

Nährstoffe in Lyoner

Energie: 1113kJ / 269kcal
Eiweiß: 12gFett (gesamt): 24g
Davon gesättigte Fettsäuren: 9.6
Kohlehydrate (gesamt): 1gBallaststoffe:
Zucker (gesamt):

Mineralstoffe:

Kalzium, Ca: Eisen, Fe:
Magnesium, Mg: Phosphor, P:
Kalium, K: Natrium, Na: 0.9g
Zink, Zn:

Vitamine:

Vitamin C: Vitamin B1 (Thiamin):
Vitamin B2 (Riboflavin): Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin)
Vitamin B6 (Pyridoxin): Folate:
Vitamin B12 (Cobalamin): Vitamin A (Retinol):
Vitamin E (alpha-tocopherol):
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol)::
Vitamin K (phylloquinone):

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quellenangabe für die Nährstoffe: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
Individual contents of the database are available under the Database Contents License.
Weitergabe der Nährstoffeangaben unter gleicher Lizenz.

Alle Angaben ohne Gewähr.

 

 

Autor

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Sol Octobris, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons