Oreilles de crisse (Wörtlich: „Ohren Christi“, in Französisch-Québécois ist „crisse“ auch ein vulgärer Ausdruck für den Geschlechtsakt), auch Oreilles de Christ oder oreilles-de-lard genannt, sind frittierte oder in der Pfanne knusprig gebratene Streifen aus der Schweineschwarte, ähnlich den Chicharróns, die man in Lateinamerika findet.
Ihren Namen haben die Oreilles de crisse vermutlich von ihrer runden und geringelten Form, die Ähnlichkeit mit einem menschlichen Ohr hat.
Geschichte der Oreilles de crisse
Woher der Name Oreilles de crisse stammt ist unklar. Eine Erzählung besagt, dass er seinen Ursprung in einem Holzfällercamp am Rivière Saint-Maurice, einem linken Nebenfluss des Sankt-Lorenz-Stroms in der kanadischen Provinz Québec, hat. Dort soll es einen sehr streitsüchtigen Holzfäller gegeben haben, der nach vielen Faustkämpfen ein sogenanntes „Blumenkohlohr“ hatte. Der Koch des Camps soll sich daraufhin den Scherz erlaubt haben, die frittierten Schweineschwarten als „Ohren“ bezeichnet zu haben.
„Chrisse“ ist eine Abwandlung des Wortes „Christ“ (Christus). „Crisser“ bedeutet im Französischen außerdem „quietschen“, „knirschen“ oder „kreischen“, was die Töne der knusprigen Schwarte beim Essen beschreiben könnte. Außerdem ist „crisse“ ein vulgärer Slangausdruck aus dem Französisch-Québécois, das den Geschlechtsakt bezeichnet.
Herstellung der Oreilles de crisse
Zur Herstellung von Oreilles de crisse wird Schweineschwarte in etwa 1 cm breite Streifen geschnitten und etwa fünf Minuten in kochendem Wasser blanchiert. Die abgetrockneten Streifen werden dann in einer Fritteuse, im Backofen oder in einer Pfanne goldgelb herausgebacken. Die fertigen Oreilles de crisse werden dann gesalzen.
Aussehen und Geschmack
Oreilles de crisse sind goldgelb und geringelt, so dass sie Ähnlichkeit mit einer menschlichen Ohrmuschel haben. Sie sind knusprig und salzig und werden meist wie Kartoffelchips als Snack gegessen. Häufig werden sie dabei mit Ahornsirup begossen.
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