Oreilles de crisse

Oreilles De Crisse
Bild: Abxzo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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Oreilles de crisse (Wörtlich: „Ohren Christi“, in Französisch-Québécois ist „crisse“ auch ein vulgärer Ausdruck für den Geschlechtsakt), auch Oreilles de Christ oder oreilles-de-lard genannt, sind frittierte oder in der Pfanne knusprig gebratene Streifen aus der Schweineschwarte, ähnlich den Chicharróns, die man in Lateinamerika findet.

Ihren Namen haben die Oreilles de crisse vermutlich von ihrer runden und geringelten Form, die Ähnlichkeit mit einem menschlichen Ohr hat.

Geschichte der Oreilles de crisse

Woher der Name Oreilles de crisse stammt ist unklar. Eine Erzählung besagt, dass er seinen Ursprung in einem Holzfällercamp am Rivière Saint-Maurice, einem linken Nebenfluss des Sankt-Lorenz-Stroms in der kanadischen Provinz Québec, hat. Dort soll es einen sehr streitsüchtigen Holzfäller gegeben haben, der nach vielen Faustkämpfen ein sogenanntes „Blumenkohlohr“ hatte. Der Koch des Camps soll sich daraufhin den Scherz erlaubt haben, die frittierten Schweineschwarten als „Ohren“ bezeichnet zu haben.

„Chrisse“ ist eine Abwandlung des Wortes „Christ“ (Christus). „Crisser“ bedeutet im Französischen außerdem „quietschen“, „knirschen“ oder „kreischen“, was die Töne der knusprigen Schwarte beim Essen beschreiben könnte. Außerdem ist „crisse“ ein vulgärer Slangausdruck aus dem Französisch-Québécois, das den Geschlechtsakt bezeichnet.

Herstellung der Oreilles de crisse

Zur Herstellung von Oreilles de crisse wird Schweineschwarte in etwa 1 cm breite Streifen geschnitten und etwa fünf Minuten in kochendem Wasser blanchiert. Die abgetrockneten Streifen werden dann in einer Fritteuse, im Backofen oder in einer Pfanne goldgelb herausgebacken. Die fertigen Oreilles de crisse werden dann gesalzen.

Aussehen und Geschmack

Oreilles de crisse sind goldgelb und geringelt, so dass sie Ähnlichkeit mit einer menschlichen Ohrmuschel haben. Sie sind knusprig und salzig und werden meist wie Kartoffelchips als Snack gegessen. Häufig werden sie dabei mit Ahornsirup begossen.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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Abxzo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons