Zerealienwurst, manchmal auch als Kochwurst mit Nährmitteln bezeichnet, ist eine Kochwurst, die mit Getreide (Mehl, Grütze, Graupen) oder Feldfrüchten (Kartoffeln) versetzt wurde. Ziel der Beimengung von Getreide oder Feldfrüchten ist es einerseits, die Wurstmasse zu „strecken“, d.h. mehr Masse und damit mehr Würste aus dem Fleisch zu bekommen und andererseits die Wurst durch die Beigabe stärkehaltiger Zugaben fester werden zu lassen.
Beispiele für Zerealienwürste
Es gibt zahlreiche traditionelle Wurstsorten aus dem In- und Ausland, die zu den Zerealienwürsten gezählt werden können. Darunter sind u.a.
Graupen
- Krupniok – Schlesische Graupenwurst
- Isterband
- Kischke
Grütze
- Grützwurst
- Holsteiner Grützblutwurst
- Schlesische Grützwurst
- Blutpudding mit Grütze
- Grützleberwurst
- Westfälische Grützwurst
- Pinkel
- Westfälische Rinderwurst
- Calenberger Pfannenschlag
Backwaren (Altes Brot oder Brötchen)
- Berliner Blutwurst
- Berliner Semmelleberwurst
- Harzer Semmelwurst
- Kassler Weckewerk
Getreideschrot
- Westfälische Beutelwurst
Mehl
- Panhas
- Möppkenbrot
Reis
- Oldenburger Rulken
- Reiswurst
Kartoffeln
- Kartoffelwurst
- Pfälzischer Saumagen
- Liongia da tartuffels; Kartoffelwurst
Erbsmehl
- Erbswurst
Viele dieser Zerealienwürste haben nur eine regionale Bedeutung oder werden kaum noch hergestellt, da ihr Aussehen, ihr Geschmack oder ihre Herstellungsmethode nicht mehr dem zeitgemäßen Geschmack entspricht.
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