Die Westfälische Bratwurst, auch Rheinische Bratwurst genannt, ist eine helle Bratwurst aus feinem Brät. Sie ist in ganz Nordrhein-Westfalen bekannt, vor allem in der Region rund um die Stadt Münster.
Geschichte der Westfälischen Bratwurst
Die Westfälische Bratwurst ist eine relativ junge Bratwurst, sie wurde erst 1954 vom Bielefelder Fleischermeister Hans Niermann (1929-2004) anlässlich seiner Meisterprüfung „erfunden“.
Allerdings gibt es bereits in Henriette Davidis‘ „Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche“ aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Rezept für eine „Westfälische Mett- oder Bratwurst“, die ebenfalls aus Schweinefleisch besteht und in dünne Schafsdärme abgefüllt wird.
Die Westfälische Bratwurst ist eine sehr magere Bratwurst. Sie ist so mager, dass Metzgermeister Niemann einst eine Strafe der lokalen Lebensmittelüberwachungsbehörde bezahlen musste, weil seine Westfälische Bratwurst den vorgeschriebenen Anteil an Fett unterschritt.
Herstellung der Rheinischen Bratwurst
Die Westfälische Bratwurst ist eine feine gebrühte Bratwurst, die vorwiegend aus Schweinefleisch hergestellt wird. Bei der Zerkleinerung wird, wie bspw. bei der Schlesischen Bratwurst, Eis zugegeben, damit das Fleischeiweiß nicht durch die beim Kuttern entstehende Hitze gerinnt. Das Brät der Westfälische Bratwurst wird in Naturschafsdärme abgefüllt und dann gebrüht.
Aussehen und Geschmack
Die Westfälische Bratwurst ist eine dünne Bratwurst. Sie hat eine feine Struktur und eine helle Farbe. Sie wird gebrüht verkauft. Die Bratwurst ist gut geeignet zum Braten oder Grillen.
Westfälische Bratwurst wird im Ruhrgebiet häufig zur Herstellung von Currywurst verwendet. Sie ist außerdem eine äußerst beliebte Grillwurst. Mittlerweile gibt es in der Region jedoch zahlreiche feine, helle Bratwürste, die nicht immer nach dem Originalrezept der Westfälischen Bratwurst hergestellt werden, sondern oftmals Eigenkreationen der jeweiligen Metzgereien sind.
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