Westfälischer Schinken

Knochenschinken
Bild: Gonzosft, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
Bild: Gonzosft, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons


Westfälischer Schinken, auch Westfälischer Knochenschinken genannt, ist eine Rohschinkenspezialität aus Westfalen, besonders aus der Region der Westfälischen Bucht.

Geschichte des Westfälischen Schinkens

Westfälischer Schinken ist ein sehr alter Schinken. Bereits im Mittelalter wurde der Westfälische Schinken hergestellt und bspw. in Köln verkauft. Durch den großen Bestand an Eichenwäldern in Westfalen konnte sich dort eine florierende Schweinezucht etablieren, deren Schweine mit den Eicheln gemästet wurden.

Das Besondere am Westfälischen Schinken ist, dass der Knochen während des gesamten Produktionsprozesses im Fleisch bleibt und erst nach Beendigung ausgelöst wird. Dadurch bekommt der Westfälische Schinken ein besonders kräftiges und würziges Aroma.

Herstellung von Westfälischem Schinken

Zur Herstellung von Westfälischem Schinken wird der Schinken zunächst etwa 6 Wochen lang mit einer Mischung aus Salz, Salpeter und Zucker eingerieben und trocken gepökelt. Anschließend wird der Schinken warm abgewaschen, abgetrocknet und anschließend drei bis fünf Monate über Buchenholz kalt geräuchert. Der Westfälische Schinken wird dann zum Schluss 6 bis 18 Monate luftgetrocknet. Es wird auch Westfälischer Schinken angeboten, der nur luftgetrocknet wird und der besonders mild schmeckt.

Traditionell begann die Herstellung von Westfälischem Schinken im Herbst. Die Schinken wurden dann zum Trocknen in den sogenannten „Wiemen“ oder „Bosen“ gehängt, einem Bereich vor dem Kamin, der auch „westfälischer Himmel“ genannt wurde. Nach der Räucherung und Trocknung wurde der Schinken im Frühjahr angeschnitten, traditionell im Mai „wenn der Kuckuck ruft“. Da zu dieser Zeit auch der erste Spargel geerntet wurde, wurde der Westfälische Schinken häufig zum Spargel gereicht. Auch heute noch ist Westfälischer Schinken eine klassische Beilage zum Spargel.

Autor

  • Author

    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

Bildnachweis:
Gonzosft, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons