Skerpikjøt

Skerpikjøt
Bild: User:Erik Christensen, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Skerpikjøt (Faröisch, wörtlich „Fleischgürtel“) ist eine Fleischspezialität von den Faröer Inseln. Skerpikjøt besteht aus luftgetrocknetem Schaf- oder Hammelfleisch. Skerpikjøt ist auf den Faröern eine sehr beliebte Delikatesse, aber für Ausländer im Geschmack eher gewöhnungsbedürftig.

Herstellung von Skerpikjøt

Zur Herstellung von Skerpikjøt wird Schaf oder Hammelfleisch in einem hjallur, einem speziellen, gut durchlüfteten Nebengebäude, 5 bis 9 manchmal sogar bis zu 12 Monate zum Trocknen aufgehängt. Der Prozess durchläuft dabei drei verschiedene Phasen (hjeldene), die alle einen Einfluss auf den Geschmack und die Textur des Skerpikjøt haben:  Die erste Phase (visnadur) beginnt bereits nach wenigen Tagen, das Fleisch kann aber während dieser Zeit noch nicht gegessen werden. Danach beginnt die zweite Phase (ræstur), deren Dauer nicht genau festgelegt ist und auch niemand exakt voraussagen kann, da sie wesentlich vom Wetter abhängt. Während dieser Phase reift das Skerpikjøt heran, so dass es schließlich roh und ohne kochen oder braten verzehrt werden kann. Während der dritten Phase(turrur) kommt es häufig vor, dass zu kaltes Wetter Aroma und Geschmack des Skerpikjøt negativ beeinflusst.

Die Herstellung von Skerpikjøt ist stark vom Wetter abhängig und gelingt nicht in jedem Jahr. Ist das Klima in der ersten Phase zu nass oder zu warm beginnt das Fleisch zu fermentieren und wird ungenießbar. Ein plötzlicher Kälteeinbruch während der ræstur-Phase ist ebenfalls schädlich für das fertige Skerpikjøt. Je nach Klima schmeckt das fertige Skerpikjøt auch jedes Jahr anders.

Obwohl die Faröer eine „gleichberechtigte Nation“ innerhalb des Königreichs Dänemark sind und auch mit zwei Abgeordnete im dänischen Parlament vertreten sind, sind die Faröer nicht Mitglied der Europäischen Union und gehören auch nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft. Dies hat zur Folge, dass es in Skerpikjøt aufgrund von europäischen Einfuhrbestimmungen seit 2004 nicht mehr ohne Weiteres in Dänemark zu kaufen gibt. Skerpikjøt wird heute fast nur noch von faröischen Heimatvereinen nach Dänemark eingeführt.

Skerpikjøt wird kalt gegessen und sollte nicht erwärmt werden. Meistens wird Skerpikjøt in dünne Scheiben geschnitten und dann auf Brot gegessen.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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