Hangikjöt (Isländisch: „Hängefleisch“) ist eine rohe isländische Schinkenspezialität. Hangikjöt ist geräuchertes Lamm- bzw. Hammelfleisch und ist auf Island ein beliebtes Gericht, das vorwiegend an Weihnachten zubereitet wird. Hangikjöt ist eine der wenigen isländischen Spezialitäten, die auch für Nicht-Isländer einen Genuss darstellen.
Hangikjöt wird aus verschiedenen Teilen vom Lamm oder Hammel hergestellt. Viele sagen dabei, dass die Hinterkeule mit Knochen und einer Fettauflage das beste Hangikjöt gibt, während andere auf den entbeinten und zusammengerollten Bauchlappen schwören.
Herstellung von Hangikjöt
Zur Herstellung von Hangikjöt wird das Fleisch zunächst mit grobem Meersalz eingerieben und dann zwei bis vier Tage gepökelt. Anschließend wird das Hangikjöt je nach Dicke über zwei bis vier Wochen bei etwa 22°C kalt geräuchert. Hierbei wird häufig isländische Birke verwendet. Das beste Räucherergebnis soll aber getrockneter Schafsdung liefern.
Nach dem Räuchern reift das Hangikjöt noch an der frischen Luft. Früher wurde das Fleisch für Hangikjöt über lange Zeit im Eldhús, dem Küchenhaus über der offenen Feuerstelle aufgehängt, heute wird es in speziellen Räucherhäusern oder industriell geräuchert.
Aussehen und Geschmack
Hangikjöt wird das ganze Jahr über angeboten. Es kann in dünne Scheiben geschnitten auf Brot gegessen werden oder gekocht als Hauptgericht. Hangikjöt ist auf Island vor allem zu Weihnachten ein traditionelles Essen. In der Regel nimmt jeder Isländer über die Weihnachtsfeiertage mindestens einmal Hangikjöt zu sich. Zu Weihnachten wird Hangikjöt gekocht und mit Kartoffeln, Erbsen und einer weißen Béchamel-Sauce serviert.
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