Borts

Dried Meat Yak Store, Square Street
Bild: BrokenSphere, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Borts ist eine Trockenfleischspezialität aus der Mongolei. Borts wird üblicherweise aus Yakfleisch oder Rindfleisch aber auch aus Pferden-, Hammel-, Ziegen- oder Kamelfleisch hergestellt und spielt seit alters her eine wichtige Rolle in der Ernährung der Mongolen.

Fleisch spielt traditionell eine wichtige Rolle in der Ernährung der Mongolen, da weite Landstriche der mongolischen Steppe sich nicht für die Landwirtschaft eignen. Die Mongolen lebten daher früher weitgehend als Nomaden und zogen mit ihren Herden von einem Weideplatz zum nächsten.

Borts wird traditionell kurz vor Wintereinbruch hergestellt. Dies sorgt für einen ausreichenden Fleischvorrat über den Winter und hat außerdem den Vorteil, überzählige Tiere für die das Futter über den Winter nicht reichen könnte, aus dem Bestand zu entfernen, ohne ihr Fleisch wegwerfen zu müssen. Eine Kuh und sieben bis acht Schafe reichen dabei aus, um eine fünfköpfige Familie über den gesamten Winter hinweg mit Fleisch zu versorgen.

Herstellung von Borts

Zur Herstellung von Borts wird das Fleisch zunächst in 2-3 cm dicke, 5-7 cm breite Streifen geschnitten und dann an einer Schnur unter der Decke der Jurte aufgehängt. Dort trocknet das Borts ungefähr einen Monat lang. Dabei wird das Fleisch trocken und holzartig und bekommt eine bräunliche Farbe.

Das fertige Borts wird entweder in kleine Stücke gebrochen oder mit dem Mörser fein zermahlen. Es wird in Leinensäckchen aufbewahrt, durch die die Luft zirkulieren kann. So aufbewahrt hält sich das Borts monate- und sogar jahrelang ohne Qualitätsverlust.

Borts wurde früher überall auf den mongolischen Streif- und Kriegszügen mitgenommen. Das zermahlene Borts wurde wie eine Fertigsuppe in kochendes Wasser eingerührt und als nahrhafte Brühe gegessen. Heutzutage tragen viele Mongolen noch immer ein Säckchen Borts bei sich, wenn sie sich lange von zuhause entfernen müssen, bspw. bei Geschäftsreisen oder während des Studiums.

Borts wird heute auch industriell hergestellt. So können auch Mongolen, die keine eigene Jurte mehr haben, in der sie das Borts trocknen können, das traditionelle Lebensmittel kaufen. Traditionalisten verschmähen jedoch das Industrieprodukt und behaupten, nichts könne in Geschmack und Qualität an das traditionell hergestellte Borts heranreichen.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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