Woher stammt das Wort „Barbecue“?

Beef Brisket
Bild: Image by Greg Reese from Pixabay
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Barbecue, das bedeutet heute Fleisch, das bei geringer Hitze und mit Rauch über viele, viele Stunden gegart wird, bis es zart und saftig ist. Doch woher kommt eigentlich das Wort „Barbecue“ selbst? Darüber gibt es zahlreiche Theorien. Experten auf der ganzen Welt streiten sich bis heute über die Ursprünge des Wortes „Barbecue“. Hier werden einige Theorien vorgestellt.

Theorie 1: Das karibische barbacoa

Die erste Theorie besagt, dass das Wort „Barbecue“ auf ein Wort in der Taino-Sprache zurück geht, das für die spanischen Eroberer wie „barbacoa“ klang.

Mit barbacoa bezeichneten die Arawak, Mitglieder der Taino-Stammesgruppe, ein Gestell aus grünen Ästen und Pflöcken. Auf diesem Gestell konnten die Indianer Fleisch und Fisch über Feuer und Rauch zubereiten und konservieren.

Wie genau das Arawak-Wort für dieses spezielle Gestell heißt, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei nachweisen. Der Stamm ist längst ausgestorben und die Arawak kannten keine Schriftsprache. Manche Forscher gehen davon aus, es stamme vom Taíno-Wort „buccan“ (Von dem auch die Bezeichnung für die karibischen Freibeuter Bucanero, Boucanier und Buccaneer abstammt). Andere vertreten die Theorie, es stamme vom Wort „barabicu“, das man in der Sprache der Arawak in der Karibik und der Timucua in Florida findet.

Theorie 2: Das texanische Brandzeichen

Theorie Nummer 2 geht auf die Erzählung von einem reichen Texaner zurück. Dieser reiche Rancher hieß, je nachdem, wer die Geschichte erzählt, entweder Bernard Quayle oder Barnaby Quinn. Er ließ sein Vieh mit seinen Initialen B.Q. brandmarken. Über den Buchstabe gabe es noch eine waagrechte Linie, im englischen „bar“ genannt. Das Brandzeichen und damit auch die Ranch wurde als „Bar over B.Q.“ bekannt.

Der Texaner ließ für seine Freunde regelmäßig ganze Schafe, Schweine und sogar Rinder servieren, die man zuvor über viele Stunden in einer Erdgrube garen ließ. Das „bar B.Q.“ wurde daher bald ein Synonym für gutes Essen mit reichlich Fleisch.

Theorie 3: Der altfranzösische Ausdruck

Die dritte Theorie bezieht sich auf einen alten französischen Ausdruck, der aus Haiti stammt. „Barbe à queue“ (Etwa: „Vom Bart bis zum Schwanz“) oder auch „barbe au cul“ („Vom Bart bis zum Hinterteil“). Der Ausdruck bezeichnet die Praxis, dass man früher alles vom Tier – von der Schnauze bis zum Schwanz – verwendet hat. Dieser Ausdruck, der heute wieder unter dem Begriff „Nose to tail“ modern ist, könnte ein Hinweis darauf sein, dass man beim traditionellen Barbecue ganze Tiere zubereitet.

Eine Variante dieser Theorie hat mit französischen Freibeutern (Boucaniers, s. Theorie 1) in der Karibik zu tun. Diese steckten geschlachtete junge Ziegen auf Stöcke und brieten sie über einem offenen Feuer, ähnlich, wie man heute Spanferkel zubereitet. Da Ziegen einen Bart (frz. „barbe“) haben und die Piraten sie ganz verzehrten, bürgerte sich in Freibeuterkreisen der Ausdruck „de la barbe au cul“ ein.

Theorie 4: Die Redneck-Freizeitbeschäftigung

Nach der vierten Theorie handelt es sich beim Ursprung des Wortes „Barbecue“ um eine Abkürzung einer Freizeitbeschäftigung, die angeblich bei den Rednecks, den Hinterwäldlern aus dem Süden der USA, beliebt ist. Sie verabredeten sich am Wochenende zu Bar, Beer and Cues, also zu einem Treffen in einer Bar, um bei ein paar Bier eine Runde Pool Billard zu spielen.

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    Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat, neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Dazu zählen u.a. die Ausbildereignungsprüfung sowie eine Weiterbildung in der weltberühmten Ecole Lenôtre in Paris.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.
    Jürgen ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.

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