Stabenwurst, auch Messwurst genannt, ist eine feine Rostbratwurst aus Schweinefleisch, die im Nördlinger Ries, einer Region im Grenzgebiet zwischen Schwäbischer Alb und Fränkischer Alb hergestellt wird. Der Name Stabenwurst geht auf das Nördlinger Stabenfest zurück, das als eines der ältesten Kinderfeste in Deutschland gilt.
Geschichte der Stabenwurst
Das Nördlinger Stabenfest, das alljährlich im Mai statt findet, geht bis in das frühe 15. Jahrhundert zurück. Hier wird von einem „Reitentag“ und in die „Ruten gehen“ berichtet. Urkundlich erwähnt wird der Name „Staben“ (Stecken) erstmals im Jahr 1690. In dieser Zeit wurde den Nördlinger Waisen und Findelkinder im Spital am „Stabentag“ der „Stabenkreuzer“ bewilligt. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurde aus dem Stabenfest ein Volksfest mit Festumzug der Schulkinder. Schon damals spielten das „Stabenbier“ und die „Stabenwürste“ eine wesentliche Rolle. Heute sind die Staben mit Blumen geschmückte Stäbe bzw. Stecken, die von den Schulkindern während des Umzugs durch die Stadt getragen werden.
Stabenwürste werden auch zur Nördlinger Mess (Nördlinger Pfingstmesse) angeboten, einem Volksfest um Pfingsten herum. Zur Nördlinger Mess werden die Würste Messwürste genannt.
Herstellung der Stabenwurst
Für die Herstellung der Stabenwurst wird mageres Schweinefleisch, entsehntes Jungrindfleisch, Schweinebacken und Speck fein zerkleinert und mit, Kochsalz, diversen Gewürze und etwas Zitrone gewürzt Das Brät wird dann in dünne Schafsaitlinge gefüllt.
Aussehen und Geschmack
Fertige Stabenwürste haben einen Durchmesser von 18 bis 20 mm und eine Länge von ca. 25 cm. Sie werden roh verkauft und müssen daher noch am Tag der Herstellung zubereitet werden.
Stabenwürste werden traditionell auf Holzkohle gegrillt, seltener auch in der Pfanne gebraten. Sie werden meistens mit einem Brötchen serviert.
Stabenwürste werden auch zur Nördlinger Pfingstmesse angeboten, dann meist unter der Bezeichnung Messwürste.
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