Ein Kugelgrill ist eine besondere Art von Grill, der, wie der Name schon sagt, die Form einer geschlossenen Kugel hat. Mit einem Kugelgrill ist direktes und indirektes Grillen möglich, was neue Möglichkeiten des Grillens im Vergleich zu einem normalen Grill eröffnet.
Eine Boje wird zum Grill: Erfindung des Kugelgrills
Der Kugelgrill wurde von George Stephen im Jahr 1952 in Chicago erfunden. Stephen war Mitarbeiter und Teilinhaber der Weber Brothers Metal Works in Chicago, die Formteile aus Blech herstellte, darunter auch halbkugelförmige Blechteile, die zu Bojen für den Lake Michigan zusammengeschweißt wurden.
Stephen ärgerte sich über die ungleiche und fast unkontrollierbare Hitze auf seinem normalen, flachen Gartengrill. Außerdem war er es leid, dass ständig geschmolzenes Fett in die Glut tropfte, wo es Stichflammen verursachte, die seine Steaks verbrannte. Stephen nahm deswegen eine der Bojen, sägte sie in zwei Hälften und versah die eine Hälfte mit einem Rost, auf den er das Grillgut legen konnte, die andere Hälfte der Boje legte er wieder als Deckel auf den Grill – der erste klassische Weber Kugelgrill war geboren. Aufgrund seiner Form wurde dieser Kugelgrill von Stephens Nachbarn „Sputnik“ genannt, nach dem kurz zuvor gestarteteen sowjetischen Weltraumsatelliten.
Die Vorteile von Stephens Kugelgrill, den er „George’s Barbecue Kettle“ nannte, sprachen sich schnell herum und er kam kaum noch nach, die Grills in seiner Freizeit zu bauen. Also gründete er die Barbecue-Abteilung bei Weber. Ende der 1950er Jahre kaufte er die komplette Firma auf und wurde alleiniger Inhaber. Die Firma, die er kurze Zeit später in „Weber-Stephen Products Co.“ umbenannte, spezialisierte sich fortan ganz auf die Konstruktion und den Verkauf von Kugelgrills. In den 1960er und 1970er Jahren wurde der Erfolg der Weber Grills gesteigert, dass die Firma zunächst ein national, später international als praktisch das Synonym für Kugelgrills und andere Grills wurde.
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Wie funktioniert ein Kugelgrill?
Das Prinzip des Kugelgrills hat sich seit seiner Erfindung nicht geändert: Ein Kugelgrill besteht aus zwei halbkugelförmigen Hälften, die man aufeinander stellen kann, so dass sie ein geschlossenes System bilden. In der unteren Hälfte des Kugelgrills befinden sich zwei Roste. Auf dem oberen Rost kommt das Grillgut zu liegen. Der untere Rost dient dazu, das Brennmaterial aufzunehmen, so dass diese nicht direkt mit dem Boden in Berührung kommen, wodurch die Luftzufuhr von unten verbessert wird. Außerdem fällt die Asche durch das Gitter auf den Boden und kann so die Glut nicht ersticken. Lüftungsschlitze an der Unterseite des Kugelgrills, durch die Sauerstoff angezogen wird, verbessern die Luftzufuhr und das Brennverhalten des Kugelgrills zusätzlich. Die zweite Hälfte des Kugelgrills dient als Deckel, der auf die untere Hälfte gesetzt wird, und dafür sorgt, dass die Hitze nicht entweichen kann und sich innerhalb der Kugel gleichmäßig verteilt. Damit der Kugelgrill auf jedem Untergrund standfest ist und nicht umkippen kann steht er meistens auf einem Dreibein-Gestell, das häufig fahrbar ist.
Der große Vorteil des Kugelgrills gegenüber dem normalen Grillen ist, dass mit einem Kugelgrill auch indirektes Grillen möglich ist. Dies bedeutet, dass beim Grillen durch den geschlossenen Deckel die Hitze von allen Seiten auf das Grillgut einwirken kann und nicht nur von unten, wie dies bei normalen, flachen Grills der Fall ist. Auf diese Weise gart das Grillgut gleichmäßiger und bleibt zarter und saftiger.
Grillen mit der Kugel
Beim Grillen mit dem Kugelgrill kommt das Grillgut auf dem oberen Rost zu liegen. Direkt darunter befindet sich eine mit Wasser befüllte Fettpfanne. Dies verhindert zum Einen, dass flüssiges Fett in die Glut tropfen, dort verbrennen und gesundheitsgefährdende Stoffe freisetzen kann, zum anderen sorgt der entstehende Wasserdampf dafür, dass das Grillgut nicht austrocknet und damit noch saftiger bleibt. Das Brennmaterial wird rund um die Auffangschale geschichtet. Manche Kugelgrills verfügen dafür über spezielle Kohlenschalen oder Trenneisen, mit denen die richtige Befüllung des Kugelgrills mit Brennmaterial vereinfacht wird. Die Lüftungsschlitze im untersten Teil des Kugelgrills saugen mit einem Kamineffekt frische, sauerstoffreiche Luft an, die von den Kohlen zur Erhaltung der Glut benötigt wird. Die heiße und verbrauchte Luft kann dann durch die oberen Lüftungslöcher entweichen. Durch diese Konvektion wird im geschlossenen Kugelgrill die Hitze wie bei einem Backofen gleichmäßig verteilt und kann von allen Seiten auf das Gargut einwirken.
Durch die spezielle Konstruktion des Kugelgrills wodurch die Hitze von allen Seiten auf das Gargut einwirken kann ist es möglich, auch größere Stücke zu Grillen, was bei einem normalen flachen Grill nicht möglich wäre. Man kann in einem Kugelgrill problemlos ein Roastbeef am Stück, Lammkeulen, ganze Hähnchen, Gänse oder Enten grillen. Dadurch, dass im Kugelgrill praktisch eine Backofenatmosphäre herrscht ist es sogar möglich, ungewöhnliche Dinge zu grillen. In einem Kugelgrill ist es bspw. möglich, auch kleinere Portionskuchen wie bspw. einen Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern als Dessert zu „backen“.
Da bei einem geschlossenen Kugelgrill der Garfortschritt nicht zu beobachten und zu kontrollieren ist verfügen viele Modelle über eine Temperaturanzeige, mit der von außen die Innenraumtemperatur des Kugelgrills kontolliert werden kann. Einige Modelle verfügen auch über Messfühler, mit denen die Kerntemperatur des Garguts überprüft werden kann.
Kugelgrills gibt es mittlerweile nicht nur für die Befeuerung durch Holzkohle sondern auch als Gas- oder Elektrovariante. Auch die Größen der Kugelgrills reichen von etwa 30 cm bis fast 1 m im Durchmesser. Will man größere Stücke im Kugelgrill zubereiten sollte man die Größe nicht zu klein wählen, da üblicherweise nicht die gesamte Fläche des Kugelgrills genutzt werden kann. Ein Kugelgrill mit mindestens 57 cm im Durchmesser hat sich hier als empfehlenswerte Größe herausgestellt.